Extra-Kosten für Zahlungen per Kreditkarte wohl bald Geschichte

26.10.2015

Verschiedene Maßnahmen sollen Zahlungen mittels Kreditkarte zukünftig sicherer und kostengünstiger für uns Vertraucher machen. Welche genau das sind, erfahren Sie in folgendem Artikel.

Extra-Kosten für Zahlungen per Kreditkarte wohl bald Geschichte

Wenn wir Verbraucher einkaufen, zücken wir immer öfter eine Kreditkarte. Immer mehr Bürger schätzen die verschiedenen Vorteile dieser Bezahlart. Auch und vor allem beim Kauf im Internet, ist der Einsatz einer Kreditkarte vorteilhaft oder manchmal sogar unumgänglich. Doch womöglich ist auch Ihnen schon einmal aufgefallen, dass beim Bezahlen mit einer solchen Karte Gebühren fällig werden können. Je nach Händler werden uns die meist prozentual berechnet und auf den Kaufpreis der Ware aufgeschlagen. Einige Händler berechnen uns zusätzlich dazu allerdings weitere Aufschläge, die den Kaufpreis nochmals erhöhen. Diese Praxis könnte nun bald der Vergangenheit angehören.

 

Neue gesetzliche Regelung in Arbeit

Aus Sicht von uns Verbrauchern gibt es Hoffnung. Denn das EU-Parlament stimmte am Donnerstag in Straßburg für eine neue Vorschrift, welche die erwähnten Extra-Kosten für die Bezahlung mit Karte untersagt. Sowohl Einkäufe mit klassischer Kontokarte als auch die mit Kreditkarte wären nach der aktuellen Vorlage davon betroffen. Konkret geht es dabei um die sogenannten "Surcharges", die auch Sie als Kreditkartennutzer vielleicht schon einmal angetroffen haben. Vor allem Billig-Airlines erheben diese bislang praktisch immer im Rahmen einer Flugbuchung. Sollte das neue Gesetz in Kraft treten, fände es ab 2017 Gültigkeit.

 

Zahlungsgebühren werden begrenzt

In der Praxis ist es derzeit so, dass Zahlungen per Kreditkarte nach wie vor häufig die höchsten Kosten nach sich ziehen. Denn während diese bei Bezahlung mittels klassischer Kontokarte bei 0,3 Prozent liegen, schlagen Zahlungen mit Kreditkarte im Regelfall mit 1 Prozent Kosten zu Buche. Dies wird sich ändern. Auch für Kreditkartengebühren soll es zukünftig ein Limit in Höhe von 0,3 Prozent des Kaufpreises gelten.

Profitieren werden von dieser Regelung zunächst wohl nur die Händler. Denn diese zahlen derzeit EU-weit betrachtet Transaktionsgebühren in Höhe von 10 Milliarden Euro pro Jahr an Kreditkartengesellschaften. Experten schätzen, dass diese Summe in den nächsten Jahren dank der Gebührenbegrenzung um sechs Milliarden Euro abnehmen wird. Aus Sicht von uns Verbrauchern bleibt die Hoffung, dass Händler diese Einsparungen an uns Kunden weitergeben. Ob dies tatsächlich so eintritt, bleibt aber erst einmal abzuwarten.

 

Sicherheit soll sich erhöhen

Auch hinsichtlich der Sicherheit im Zusammenhang mit Online-Käufen strebt das EU-Parlament Änderungen an. Diese sollen Anbieter betreffen, die ihren Kunden Transaktionen über einen „Sofort“-Button anbieten, bei dem Geldüberweisungen über das Bankkonto  abgewickelt werden. Für diese Anbieter soll es künftig bestimmte Anforderungen existieren, was Authentifizierung und Sicherheit im Rahmen des Einkaufs betrifft. Konkret geht es unter anderem um die Haftung im Falle einer Falschbuchung. Zukünftig soll die Verantwortung diesbezüglich allein beim betreffenden Händler liegen. Das ist derzeit noch nicht so.

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