Große Unterschiede bei den Konditionen von Jugendkonten

11.08.2014

Die Wahl des richtigen Kontos ist keine Frage des Alters. Immer mehr Jugendliche und junge Erwachsene wollen heutzutage über ihr Geld verfügen. Da überrascht es wenig, dass immer mehr Banken spezielle Angebote für die bedingt geschäftsfähigen auflegen. Die Stiftung Warentest hat die verschiedenen Angebote nun analysiert und positive wie negative Aspekte herausgearbeitet.

Große Unterschiede bei den Konditionen von Jugendkonten

Die Stiftung Warentest hat 86 Jugendkonten untersucht und eine erstaunliche Erkenntnis gemacht: Alle Banken verzichten auf die Erhebung einer Gebühr für die Kontoführung. Diese ist für Jugendliche und junge Erwachsene demnach immer kostenfrei, völlig egal, bei welcher Bank sie ein Konto haben. Allerdings ist die Kontoführung bei Weitem nicht die einzige Kostenfalle, denn auch Posten, die bei Erwachsenen mit hohem Einkommen eine untergeordnete Rolle spielen, sind für Jugendliche nicht zu vernachlässigen. Dabei geht es etwa um ein kostenfreies Online-Banking, eine gebührenfreie Girokarte oder aber ein kostenloses TAN-System.

Bis zu 10 Euro für einen TAN-Generator

Besonders bei Letzterem hat die Stiftung Warentest unterschiedliche Erkenntnisse gemacht. Während einige Banken komplett für die Erhebung von Gebühren für das Ausführen von Überweisungen im Online-Banking verzichten, nehmen andere Institute eine Art Aufwandsentschädigung. Als Beispiel nennt die Stiftung Warentest eine Gebühr für das Versenden von SMS-TAN. Manche Institute erheben für eine SMS bis zu zehn Cent Gebühren. Zu viel, wie die Tester finden. Auch andere Systeme, etwa der kostenpflichtige TAN-Generator, der von vielen regionalen Sparkassen und Raiffeisenbanken ausgegeben wird, werden kritisch beäugt. Zwar gilt das System als sehr sicher, die einmalige Gebühr von zehn Euro für das Gerät ist besonders für Jugendliche nicht gerade wenig.

Eine Kreditkarte, um die Welt zu erkunden

Bei Jüngeren mag eine Kreditkarte noch keine besonders große Rolle spielen, bei Jugendlichen ist die Plastikkarte dagegen schon deutlich relevanter. Entsprechend sollten sich Eltern und Kinder bereits bei der Kontoeröffnung darüber informieren, wie teuer eine Kreditkarte bei dem jeweiligen Institut ist. Dabei gehen die Preise weit auseinander. Zwar offerieren nur sehr wenige Institute eine kostenlose Karte für Jugendliche, dennoch gibt es sie. Hier lohnt oft eine breite Recherche und ein ausführlicher Vergleich aller Banken. Als normal schätzt die Stiftung Warentest allerdings auch Angebote der regionalen Banken ein. Diese erheben gewöhnlich zwischen fünf und 39 Euro für eine Kreditkarte, die entweder mit oder ohne Prepaid-Funktion ausgegeben wird.

Zwischen 0 und 4 Prozent Verzinsung

Eine besonders interessante Erkenntnis hat die Stiftung Warentest beim Thema Verzinsung gemacht. Während einige überregionale Banken, etwa die Commerzbank, überhaupt keine Zinsen auf das Geldvermögen von Jugendlichen gewähren, lockt die Hamburger Volksbank mit einer schier irren Verzinsung von vier Prozent. Ähnliche Zinsen gibt es momentan sonst nicht einmal für langfristige und nicht gerade wenig riskante Finanzgeschäfte. Das Angebot gilt für alle Jugendlichen und Erwachsenen bis 36 Jahre, ist allerdings auf eine Summe von maximal 500 Euro begrenzt. Neben der positiven Verzinsung sollten Eltern auch darauf achten, dass die negative Verzinsung, beispielsweise bei Überziehung, nicht zu hoch ist. Manche Institute verlangen deutlich über zehn Prozent Zinsen, andere nur fünf. Allgemein sollten Eltern sich mit ihren Kindern beraten, ob ein Dispokredit überhaupt notwendig ist. Ein Verzicht kann den Jugendlichen einen guten Umgang mit Geld nahelegen.

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