Moderne Bezahlung noch nicht auf dem Vormarsch!?

29.02.2016

Moderne Bezahlmethoden bieten verschiedene Vorteile, wecken bei Verbrauchern aber scheinbar auch Bedenken. Wie es hierzulande um bargeldloses Bezahlen steht und wie die Zukunft (vermutlich) aussehen wird, haben wir im folgenden Artikel zusammengefasst.

Moderne Bezahlung noch nicht auf dem Vormarsch!?

Deutsche Verbraucher hängen nach wie vor am Bargeld. Nirgendwo sonst auf der Welt scheint dieses Phänomen so stark ausgeprägt zu sein wie in Deutschland. Während in anderen Ländern wie beispielsweise Schweden viele Obdachlose Spenden per Kartenzahlung entgegennehmen können, liegt der Anteil der Bezahlungen mittels Bargeld in Deutschland bei stattlichen knapp 80 Prozent. So zumindest die offiziellen Zahlen der Bundesbank. Im Handel wird immerhin mehr als die Hälfte des Umsatzes (53 Prozent) mit Bargeld generiert. Deutsche Verbraucher scheinen also noch sehr skeptisch zu sein, wenn es um unbare Bezahlmethoden geht.



Zahlung per Smartphone kommt nur langsam

Dabei existieren immer neue und vor allem auch bequemere Bezahlmethoden, auf die Bürger zurückgreifen können. Dazu zählt zum Beispiel das Bezahlen per Smartphone, das sogenannte kontaktlose Bezahlen. Um zu bezahlen, benötigt der Kunde lediglich ein FNC-fähiges Handy bzw. einen NFC-Sticker, der am Smartphone angebracht werden kann. „NFC“ steht dabei für Nahfeldkommunikation. Dabei werden alle zur Bezahlung relevanten Daten praktisch „im Vorbeigehen“ am Kassenterminal übertragen. Die Technik gilt als vergleichsweise sicher. Dennoch greifen trotz intensiver Werbung erst gerade einmal 10 Prozent der deutschen Verbraucher auf die Möglichkeit zurück, kontaktlos zu bezahlen. Und das, obwohl solche Zahlungen wohl zu den bequemsten überhaupt gehören und bei Zahlbeträgen von bis zu 25 Euro nicht einmal mehr eine Unterschrift nötig ist.

Allerdings gibt es ein Hoffnungsschimmer. Denn zwar setzen - wie erwähnt - bisher nur 10 Prozent der Bürger kontaktloses Zahlen ein. In der Altersgruppe der 14- bis 29-Jährigen sind es jedoch immerhin schon 20 Prozent. Fast 30 Prozent aller Deutschen können sich einer repräsentativen Umfrage zufolge zumindest vorstellen, demnächst einmal Bezahlungen per NFC-Technik auszuprobieren. In der Gruppe der 14- bis 29-Jährigen sind es sogar 41 Prozent, die das angeben. „Gemessen daran, dass es sich um eine neue Technologie handelt, sind das hohe Werte“, so vor Kurzem eine Bitkom-Sprecherin.



Zukunftsweisende Technologien

Unabhängig davon, warum deutsche Verbraucher derzeit noch nicht allzu affin für moderne Bezahlmethoden sind, ist der Zukunftstrend eindeutig. So ist sich auch Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder sicher, dass Bürger in Zukunft kaum um das Thema der bargeldlosen Zahlung herumkommen werden. „Künftig zücken wir an der Kasse nicht mehr unser Portemonnaie, sondern unser Smartphone und halten es kurz vor ein Lesegerät.“, so Rohleder. Seiner Ansicht nach spreche kaum etwas gegen das kontaktlose Bezahlen. Zweifellos wird sich das Verfahren durchsetzen, da es „schnell, komfortabel und sicher“ sei. Verglichen mit dem kontaktlosen Bezahlen seien Münzen und Scheine sogar sehr unsicher. Deshalb ist sich Bernhard Rohleder sicher: „Die mehr als 5000 Jahre währende Bargeld-Ära neigt sich ihrem Ende zu.“ 

Bundesbankpräsident Jens Weidmann schätzt die Thematik etwas gemäßigter ein. Seiner Ansicht nach wird die unbare Zahlung in Zukunft definitiv an Bedeutung gewinnen. Allerdings fügt er hinzu: „Aber Bargeld wird auch in Zukunft einige Vorteile haben. Es ist unabhängig von einer elektronischen Infrastruktur und deren Ausfallrisiken. Außerdem sind Bargeldzahlungen einfach und schnell.“ Mal, sehen, was genau die Zukunft uns bringen wird.

 

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