EU: Apple gibt NFC vom iPhone frei – und nun?

26.03.2024

Mobile Payment-Konkurrenz: Die EU forderte, dass Apple die NFC-Schnittstelle von iPhones für Drittanbieter freigeben soll. Inzwischen hat das US-Unternehmen eingelenkt. Es gibt jedoch einen Haken und wo bleiben Google Pay und Co. im App Store? 

EU: Apple gibt NFC vom iPhone frei – und nun?

Mobile Payment: Apple-Geräte nur mit Apple Pay

UPDATE: Google Pay könnte ab Mai aufs iPhone kommen

Google Pay und andere Wallet-Apps zum mobilen Bezahlen könnten ab Mai 2024 aufs iPhone kommen. Das berichtet zumindest Reuters in Bezug auf vertrauliche Quellen (Stand: 04/2024)

Demnach haben sich die EU-Wettbewerbshütern und Apple geeinigt. Der konkrete Start-Zeitpunkt ist jedoch noch nicht bekannt. 

Google Pay und Co.? Noch keine Konkurrenz-App für Apple Pay im Play Store

Im März hatten sich die EU und Apple grundsätzlich geeinigt, dass Google und Co. ihre Wallet-Apps zum mobilen Bezahlen auch in Apples Play Store anbieten. Noch gibt es jedoch keinen Anbieter als Konkurrenz zu Apple Pay (Stand: 03/2024). 

Nutzer sollen zukünftig die Payment-App Ihrer Wahl mit einem Doppelklick auf den rechten iPhone-Button aufrufen können.

Apple öffnet NFC-Schnittstelle vom iPhone

Apple will die NFC-Schnittstelle vom iPhone doch für andere Bezahldienste öffnen. Das gab die EU-Kommission in Brüssel Ende Januar 2024 bekannt.

Die Institution der Europäischen Union hatte dem US-Unternehmen eine Frist bis März 2024 gesetzt. Zuvor stand NFC beim iPhone ausschließlich für eigene Dienste wie Apple Pay zur Verfügung.

Das hat sich jetzt geändert. Allerdings gilt die aktuelle Zusage von Apple vorerst für zehn Jahre.

EU: Apple soll NFC-Schnittstelle von iPhones freigeben

Die Europäische Union (EU) hatte vorher gefordert, dass Apple die NFC-Schnittstelle von iPhones für Drittanbieter freigeben soll. Laut Kommission missbrauchte das US-Unternehmen seine Marktmacht (Stand: 12/2023).
Daher hatte Apple bis März 2024 Zeit. Damit könnte der hauseigene Bezahldienst Konkurrenz bekommen. 
Denn Google Pay und andere Anbieter könnten in der Folge auf dem iPhone verfügbar werden. Die Exekutiv-Vizepräsidentin der Kommission, Margrethe Vestager, erklärte Ende 2023 dazu (Stand: 11/2023):
"Für die Integration der europäischen Zahlungsverkehrsmärkte ist es wichtig, dass den Verbrauchern die Vorteile eines wettbewerbsbasierten und innovativen Marktumfelds zugutekommen. Uns liegen Anhaltspunkte dafür vor, dass Apple den Zugang Dritter zu Schlüsseltechnologien beschränkt hat, die für die Entwicklung konkurrierender mobiler Geldbörsen für Apple-Geräte benötigt werden."

Apple reagiert und öffnet NFC-Schnittstelle wohl

Apple soll angeboten haben, die NFC-Schnittstelle für die Konkurrenz zu öffnen. Das hatte Reuters im Dezember 2023 berichtet. 

Damit würde das US-Unternehmen eine hohe Geldstrafe umgehen. Bisher haben Google und Co. keinen Zugang zur Kontaktlos-Zahlung auf dem iPhone. 

Es ist ebenso offen, ob Apple seine NFC-Schnittstelle allein in der EU öffnen. Immerhin droht die Strafe aktuell ausschließlich in dieser Region (Stand: 12/2023).

Apple Pay – die einzige Bezahl-Option für Apple-Nutzer

Apple ist seit jeher für seine Markenprodukte bekannt. Es versucht, mit eigenen Diensten und Geräten alles selbst abzudecken. Die EU wirft Apple seit Jahren vor, dass die NFC-Schnittstelle in iPhones nur für eigene Dienste (wie zum Beispiel Apple Pay) bereitgestellt wird. Diese Funktion ist zum mobilen Bezahlen an der Supermarktkasse nötig.

Diese Schnittstelle ist für andere Anbieter von Bezahldiensten nicht nutzbar. Mit Apple-Geräten sind also prinzipiell keine alternativen Bezahlverfahren verknüpfbar. Aus Sicht der EU nutzt Apple seine Monopolstellung aus. Es könnte ein Kartellverfahren gegen das Unternehmen mit hohen Strafen eröffnet werden.

Kreditkarte im Handy einrichten

Sie besitzen eine Deutschland-Kreditkarte Classic oder Deutschland-Kreditkarte Gold? Dann können Sie sich beruhigt zurücklehnen.

Denn damit können Sie sowohl per Apple Pay als auch Google Pay mobil bezahlen. Außerdem fallen für die Deutschland-Kreditkarte Classic keine Jahresgebühren an. Das Bezahlen ist weltweit ebenso kostenfrei.

Bildquellen:

PaySol.de