Das Smartphone als (mobile) Brieftasche

08.01.2016

Die Zukunft wird noch so einige Neuerungen bereithalten. Doch vor allem im Bereich moderner Bezahlmethoden werden schon die nächsten 10 Jahre enorme Veränderungen für Verbraucher mit sich bringen. Zumindest nach den Ergebnissen einer aktuellen Umfrage vom Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. (Bitkom). Mehr dazu ist im folgenden Artikel zu lesen.

Das Smartphone als (mobile) Brieftasche

Deutsche Bürger sind im internationalen Vergleich noch einigermaßen zurückhaltend, wenn es um moderne Bezahlwege geht. Bargeld ist immer noch vergleichsweise beliebt. Dennoch hat sich die Einstellung der meisten Verbraucher hierzulande in den letzten Jahren bereits zum Positiven verändert – zugunsten mobiler Bezahlung. Ein erheblicher Anteil der Bevölkerung hat einen dieser Bezahlwege selbst schon einmal ausprobiert. Eine Entwicklung, die sicher wichtig ist. Denn auch nach den Ergebnissen einer Umfrage unter Geschäftsführern wird das sogenannte Mobile Payment in Zukunft deutlich an Bedeutung gewinnen.



Interessante Bitkom-Umfrage

Den Ergebnissen einer repräsentativen Bitkom-Umfrage wird es in der Finanzwelt in den nächsten 10 Jahren aufgrund der Digitalisierung gravierende Veränderungen geben. Dies zumindest erwarten die 100 befragten Geschäftsführer und Vorständen von Finanzunternehmen. Vor allem das Smartphone wird dabei ihrer Ansicht nach eine zentrale Rolle spielen. In 10 Jahren wird dieses als drittwichtigstes Zahlungsmittel im Handel gesehen (62 Prozent) – hinter der Kreditkarte (70 Prozent) und der klassischen Kontokarte (67 Prozent). Immerhin 61 Prozent der Befragten sind zudem der Meinung, dass Bargeld bis 2025 in Deutschland nicht mehr das am häufigsten genutzte Zahlungsmittel sein wird.

„Das Smartphone wird zur Geldbörse und ersetzt Geldscheine, Münzen. Die Digitalisierung der Zahlungsmittel hat auch direkte Auswirkungen darauf, wie wir einkaufen und wie und wo wir unsere Bankgeschäfte tätigen“, meint Bitkom-Vizepräsident Ulrich Dietz zu den Umfrage-Ergebnissen. Denn ganze 37 Prozent der befragten Geschäftsführer nehmen sogar an, dass es in 10 Jahren gar keine Kassen mehr geben wird, wie Bürger sie heute kennen. Bezahlungen werden nach deren Szenario vielmehr per Smartphone erfolgen. Kunden nehmen die gewünschte Ware einfach aus den Regalen. Die Bezahlung des Einkaufs wird bei Verlassen des Geschäfts dann automatisch per Smartphone erfolgen.



Bankprodukte per „Knopfdruck“ und digitale Vernetzung

Und auch im Bereich der Bankenwelt werden deutliche Veränderungen gesehen. Ungefähr drei Viertel (73 Prozent) der Geschäftsleute geht davon aus, dass die Anzahl klassischer Bankfilialen stark zurückgehen wird. Ein Viertel (25 Prozent) sieht einen leichten Rückgang. 65 Prozent der Befragten halten es für wahrscheinlich, dass es in 10 Jahren eine automatisierte und somit zeit- und ortsunabhängige Bankberatung per Software geben wird. Immerhin 62 Prozent erwarten, dass dabei auch Informationen aus öffentlichen Online-Profilen des Kunden hinzugezogen werden. Einige der Annahmen reichen sogar noch weiter. So gehen immerhin 4 von 10 Befragten davon aus, dass passende Finanzangebote zukünftig auch aus der digitalen Vernetzung von Alltagsgegenständen resultieren werden. Erkennt beispielsweise das Fahrzeug des Bankkunden einen schwerwiegenden Defekt, der repariert werden muss, dann würde im Rahmen von Produktangeboten die dafür passende Finanzierung beworben.

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