Die Kartenzahlung wird kostenlos

06.03.2016

Wer kein Geld bei sich hat, zahlt mit der Kreditkarte. Immer mehr deutsche Verbraucher nutzen die Vorteile, die das Plastikgeld ihnen bietet, auch wenn damit höhere Kosten verbunden sind. Denn oft fallen dabei Gebühren an. Nach dem Willen des EU-Parlaments solle das elektronische Zahlen zuverlässiger, sicherer und günstiger werden. Dazu hat das Parlament neue Regeln beschlossen, die zum Teil bereits Anfang 2016 wirksam werden.

Die Kartenzahlung wird kostenlos

Was sich in Zukunft ändert

Zahlen Kunden beim Händler mit der Kreditkarte sollen in Zukunft keine Zuschläge mehr anfallen. Einige Onlinehändler verlangen beim Onlinekauf, der mit der Kreditkarte bezahlt wird, Zuschläge. Die neuen Regelungen gelten für Kreditkartenunternehmen wie Visa und Konkurrenz.

Neue Grenzen für Interbankenentgelte

Interbankenentgelte sind Gebühren, die die Bank des Kunden der Bank des Händlers in Rechnung stellt, wenn der mit seiner Kreditkarte bezahlt. Wie hoch der Betrag ist, hängt vom Einkaufswert ab. Dabei zieht die Bank die Gebühr vom Zahlbetrag des Händlers ab. Für den Kunden hat das zur Folge, dass der Händler diese Gebühr auf den Verkaufspreis der Ware schlägt. Kauft ein Kunde eine Ware im Wert von 100 Euro, die er mit der Kreditkarte zahlt, fällt ein Euro Gebühr an. In Zukunft gibt es eine Grenze, die bei 0,3 Prozent des Zahlbetrages liegt.

Von dieser neuen Regelung profitieren natürlich zuerst die Händler und Dienstleister. Ob der Verbraucher am Ende auch spart, ist aber fraglich. Das EU-Parlament geht davon aus, dass Händler und Dienstleister die Einsparungen direkt an die Kunden durchreichen.

Branchenexperten befürchten jedoch, dass die Einsparungen nicht beim Kunden ankommen werden. Im Gegenteil – es kann passieren, dass im Gegenzug weniger kostenlose Kreditkarten angeboten werden. Zudem rechnen Kenner der Branche damit, dass Kreditkartenanbieter in Zukunft die Jahresnutzungsgebühren anheben, damit sie an den Kreditkarten weiterhin gut verdienen.

Das kann ein Brüsseler Eigentor werden. Die gut gemeinte Absicht, den Verbraucher zu entlasten, kann völlig nach hinten losgehen. Der Verbraucher ist am Ende der Dumme und zahlt drauf.