Akzeptieren ab 14. September noch alle Händler Kreditkarten?

26.08.2019

Die Zahlung mit Kreditkarten wie der Deutschland-Kreditkarte im Internet geht schnell und ist einfach – doch schon in Kürze könnte sich das ändern.

Akzeptieren ab 14. September noch alle Händler Kreditkarten?

Auf ein Zahlungsmittel wie die Deutschland-Kreditkarte setzen in Deutschland viele Verbraucher auch, um damit im Internet zu bezahlen. Dies ist praktisch, sicher und schnell zugleich, weswegen die Anzahl der Zahlungen mit Kreditkarte im Internet auch immer weiter zunimmt. Ab dem 14. September 2019 allerdings droht eine Einschränkung, welche für Probleme bei Kartenzahlungen im Netz sorgen könnte. Ab diesem Zeitpunkt greift die neue Zahlungsdienste-Richtlinie PSD II.

Kreditkartennummer, Ablaufdatum und CVC reichen nicht mehr

Die PSD II bedeutet auf der einen Seite das Ende von etwas, an dem die Deutschen sehr hängen: der TAN-Liste. Deutlich relevanter für viele Inhaber einer Kreditkarte ist allerdings sicherlich, dass mit der PSD II ein weiteres Kriterium zur Verifizierung von Online-Zahlung notwendig wird. Aktuell funktioniert die Zahlung im Internet mit Kreditkarte mit insgesamt vier Datenpunkten:

  • Name des Karteninhabers
  • Kreditkartenummer
  • Ablaufdatum
  • CVC (Sicherheitscode)

All diese Informationen findet man auf einer Kreditkarte (entweder auf der Vorder- oder Rückseite), weswegen mit der Einführung der PSD II mehr Sicherheit einhergehen soll. Ab Mitte September ist es neben der Bereitstellung dieser Daten notwendig, dass man zusätzlich ein weiteres Kriterium zur Verifizierung verwendet. Möglich sind dabei die folgenden Kriterien:

  • eine per SMS oder E-Mail versandte TAN
  • ein im Voraus festgelegtes Passwort
  • ein biometrisches Merkmal wie ein Fingerabdruck

Durch dieses weitere Kriterium soll sichergestellt werden, dass tatsächlich nur der Karteninhaber und nicht eine andere Person, die in Besitz der Kreditkarte gekommen ist, eine Zahlung durchführen kann.

Nicht alle Online-Händler auf Änderung eingestellt

Im ersten Moment klingt all dies sicherlich gut und man darf sich zweifelsfrei darüber freuen, dass die Sicherheit von Kreditkartenzahlungen im Internet noch weiter zunimmt. Gleichzeitig gibt es aber vonseiten der Online-Händler Kritik an der Maßnahme. Problematisch ist allen voran, dass alle Banken selbst festlegen können, welche Verifizierungsoption sie ihren Kunden ermöglichen. Dadurch steigt die Komplexität für die Händler enorm, da sie alle Verifizierungsmöglichkeiten in ihren Zahlungsprozess integrieren müssen. „Das System der Online-Händler muss all dies berücksichtigen können. Das ist für Händler nicht einfach“, sagt etwa Ulrich Binnebößel vom Handelsverband Deutschland (HDE).

Rechtzeitige Umsetzung steht bei vielen Händlern in Frage

Der Verband geht davon aus, dass keineswegs alle Händler rechtzeitig alle Maßnahmen implementieren können, wodurch gerade bei kleineren Händlern möglicherweise ab 14. September 2019 keine Kreditkartenzahlung mehr möglich ist. Bei einem Großteil der Händler sollte eine Zahlung mit der Deutschland-Kreditkarte aber auch in den nächsten Monaten problemlos möglich sein.

WICHTIG: Aufgrund der Probleme bei einigen Händlern hat die Bafin die Frist für die Umsetzung bis Mitte September 2019 vorerst ausgesetzt. Bis wann die Online-Shops die neuen Vorgaben für das Bezahlen per Kreditkarte im Internet umsetzen müssen, ist noch unklar. 

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EU-Flagge: pixabay.com | iriusman
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