Alt gegen Neu: Bezahlmethoden

01.04.2019

Noch nie konnten Verbraucher zwischen so vielen verschiedenen Methoden zum Bezahlen auswählen. Neben der Kreditkarte gibt es in Zeiten der Digitalisierung noch viele weitere Methoden, um zu bezahlen. Die „alte“ Bezahlmethode mit der Kreditkarte hat Vorteile, die die „neuen“ Zahlungsmethoden nicht besitzen. Während die Kreditkarte aber mehr oder weniger auf dem Endstand ihrer Entwicklung ist, werden die neuen Zahlungsmethoden immer weiterentwickelt und verbessert.

Alt gegen Neu: Bezahlmethoden

Deutschland bleibt konservativ

Es ist bereits bekannt, dass die Deutschen in Sachen Zahlungsmethoden ziemlich konservativ sind. Dies bestätigte jetzt erneut ein Marktvergleich von „Sopra Steria Consulting“, einem IT-Konzern mit Hauptsitz im französischem Annecy. In der digitalen Welt bleibt die Kreditkarte die beliebteste Zahlungsmethode. Aus den Geldbeuteln der Verbraucher ist sie in nächster Zeit erstmal nicht wegzudenken. Für den Marktvergleich wurde die eher traditionelle Bezahlmethode Kreditkarte mit den neueren Bezahlmethoden wie Kryptowährungen, Instant-Payment-Überweisungen und Zahlungen, die durch sogenannte „Payment Initiation Service Provider (PISP) ausgelöst werden, verglichen. Die PISP sind Anbieter von Zahlungsauslösediensten. Sobald ein Kunde einem PISP den Auftrag zur Auslösung einer Zahlung erteilt, kann der Anbieter auf das Online-Banking-Konto des Kunden zugreifen und die gewünschte Transaktion initiieren. Ein typischer Einsatzbereich für diese Art der Bezahlmethode ist der Online-Handel. Schließt ein Kunde einen Kauf ab, kann er mit Hilfe eines Payment Initiation Services diese Art der Transaktion durchführen, anstatt seine Kreditkarte zu benutzen. Der Marktvergleich schätzte anhand von 30 Kriterien, wie praktikabel jede der Zahlungsmethoden aus Käufer- und Händlersicht sowie aus Perspektive des Anbieters ist. Auch Teil des Marktvergleiches war, wie sehr sich die Bezahlmethoden für Einkäufe im Internet, im stationären Handel vor Ort, zwischen einzelnen Personen und für Käufe aus Apps eignen.

Die Vorteile der Kreditkarte

Vor allem für den Verbraucher hat die Kreditkarte einige Vorteile. Einer dieser Vorteile ist, dass die Karte sowohl als physisches als auch als digitales Zahlungsmittel eingesetzt werden kann. Die Anwendungsmöglichkeiten gehen über Online Shops und den stationären Handel, bis hin zum Bezahlen in Apps. Für Verbraucher bieten Kreditkarten zudem viel Sicherheit und Serviceleistungen, die andere Bezahlmethoden nicht bieten können. Kreditkarten punkten mit etablierten Marken der großen Anbieter und einer Zahlungsabwicklung, die sich über die Zeit nahezu perfektioniert hat. Auch sorgen Missbrauchsprävention der Kreditkarte und im Bedarfsfall Reklamationen für einen Vertrauensbonus. Der Marktvergleich zeigte zudem auf, dass auch die Zusatzleistungen der Kreditkarte überzeugen können. Bonusprogramme, Cashback, die Möglichkeit zu Kreditgestaltung und vieles mehr punkten immer wieder bei Verbrauchern. Ein anderer Vorteil von Kreditkarten ist ihr Formfaktor. In vielen Fällen wurde die Plastikkarte mittlerweile durch virtuelle Karten und eine digitale Ablage der Kartendaten im Smartphone-Wallet erweitert. Andere Bezahlverfahren können da nicht mithalten und sind auch längst nicht überall so akzeptiert wie die Kreditkarte, egal ob online oder offline.

Die Vorteile der neuen Bezahlmethoden

Die Kreditkarten punkten in vielen Kategorien, aber eine Kategorie, in welcher sie wirklich den Kürzeren ziehen, ist der Geldaustausch. Bei Kreditkarten gibt es zwar ein Verfahren, dieses nennt sich „Peer-to-Peer-Zahlung“ (P2P), aber dieses ist bei der Kreditkarte viel umständlicher, als bei den neuen Bezahlmethoden. Der Käufer muss bei der Kreditkartenzahlung nämlich lange Kartennummern, das Ablaufdatum und die Prüfziffer wissen und auch abtippen. Allgemein sind Peer-to-Peer-Zahlungen der einfache Geldaustausch zwischen zwei Privatnutzern. Meist werden für diesen Geldaustausch Smartphones genutzt. Die P2P-Anwendung auf dem Smartphone ist dabei direkt mit dem Online-Banking-Konto verbunden und kann bei einer Transaktion entsprechend auf das Konto zugreifen. Bei Kreditkarten ist auch die Beantragung der Karte oft ein Punkt, der bemängelt wird. Der Antrag ist manchen zu kompliziert und dann müssen Kunden auch noch relativ lange auf die Karte und die PIN warten. Trotz ihrer Vorteile werden es die neuen Bezahlmethoden wohl erst einmal schwer haben, sich in nächster Zeit gegenüber der Kreditkarte durchzusetzen. Grund dafür ist auch, dass Google und Apple für ihre Payment-Apps die etablierten Karteninfrastrukturen nutzen, um ihren Kunden das kontaktlose Bezahlen zu ermöglichen. Die neuen Bezahlmethoden müssen in einigen Punkten noch aufholen, bis sie eine ähnliche Relevanz wie die Kreditkarte vorweisen können, aber dennoch werden sie in nächster Zeit rapide an Verbreitung zulegen.

Bildquellen:

Michaela Zimmermann / MZ-Datenservice