Australien und die Kryptowährungen

05.09.2018

Kryptowährungen sind in der Finanzbranche immer wieder ein Thema, das heiß diskutiert wird. Sowohl Gegner, als auch Befürworter der digitalen Währung, beide Seiten haben gute Argumente, wieso die digitalen Zahlungsmittel gut oder schlecht sind. Australien hatte sich bisher sehr zurückgehalten in Sachen Kryptowährung und hat eher andere Teilnehmer beobachtet, aber das soll sich nun schon bald ändern.

Australien und die Kryptowährungen

Australiens erste Kryptobank

Die Kryptoszene boomt und hat nun schließlich auch Australien eingenommen. Das Land „Down-under“ könnte innerhalb der nächsten 18 Monate eine eigene Kryptobank erhalten. Jedenfalls lautet so der Plan von Fred Schebesta, einem der jüngsten Selfmade-Millionäre des Landes. Der 26-jährige Unternehmer und Mitbegründer des Vergleichsportals „Finder.com“ hält Bitcoin nicht nur für eine Blase, die jederzeit platzen könnte und sieht viel Potenzial in der digitalen Währung. Die neue Bank wäre die erste ihrer Art für Australien. Während in der westlichen Hemisphäre momentan alles über das ständige Auf und Ab von Bitcoin diskutiert, fällt es den Australiern erheblich leichter einen kühlen Kopf zu bewahren. Schebesta ist bei weitem kein Neuling in der Kryptoszene. Er betreibt unter anderem eine Kryptobörse namens „HiveEx“, deren wöchentliches Transaktionsvolumen sich im Millionen-Dollar-Bereich bewegt.

Bitcoin so wertvoll wie Gold?

Bitcoin erlebt derzeit eine kleine Flaute. Der Bitcoin-Kurs ist nach seinem Rekordhoch gefallen, allerdings ist das noch kein Grund dafür, dass Verbraucher das Interesse an der Kryptowährung verloren haben könnten. Schebesta ist der Meinung, dass Bitcoin in Zukunft eine ähnliche Relevanz wie Gold haben wird. Gold als Anlagemittel ist schon seit Jahrhunderten beliebt, weil es vor allem sehr haltbar ist. Gold kann nicht vergilben oder rosten, es hat kein Ablaufdatum und ist beständig. Zudem ist das Edelmetall ein knapper und begehrter Rohstoff. Im Laufe der Geschichte hat Gold, im Vergleich zu anderen Zahlungsmitteln, nie seine Wichtigkeit und seinen Wert verloren. So sieht der Unternehmer Bitcoin als das Gold der Zukunft an. Der Vergleich von Bitcoin mit einem Edelmetall, welches wirklich greifbar ist und seinen Wert und seine Krisenbeständigkeit bereits bewiesen hat, wird für einige vermutlich nicht verständlich sein, aber Schebesta steht zu seinen Aussagen und glaubt fest an den Erfolg seiner Bank und an Kryptowährungen.

ADI-Lizenz

Schebesta möchte Australiens erste Kryptobank eröffnen und hat sich dafür selbst einen Zeitraum von 18 Monaten gegeben. Da er eine ADI-Lizenz benötigt, arbeitet er mit einer australischen Bank zusammen. Er hat selbst auch schon Anteile an der Bank gekauft, da die „Goldfields Money“-Bank, die einzige Bank in Western Australia ist, die eine ADI-Lizenz besitzt. Eine ADI-Bank ist eine Bank, die als „Authorised Deposit taking Institution“ (Autorisierte Depotbank) der australischen Finanzaufsichtsbehörde APRA unterliegt. Durch die Zusammenarbeit mit Goldfields will sich Schebesta die Beantragung einer eigenen ADI-Lizenz ersparen. Obwohl Goldfields Money mit einer Marktkapitalisierung von 35 Millionen australischen Dollar zu den eher kleinen Fischen gehört, ist dies kein Hindernis für Schebesta. Der Unternehmer ist fest davon überzeugt, dass seine Vorstellungen von der Kryptobank in Erfüllung gehen. Schebesta ist seinem Vorhaben zurecht positiv gegenüber eingestellt. Größe und Profit stehen nämlich nicht immer in proportionalem Verhältnis zueinander. Dabei setzt Schebesta vor allem auf das potenzielle Geschäft mit Kryptokrediten. Schließlich sei das Verleihen von Geld das Rückgrat der Finanzökonomie. Kredite für Kryptowährungen wären dann nur der nächste Schritt. Mit der Eröffnung der Kryptobank würde jedenfalls ein Grundstein für die Kryptoadaption beginnen. Im Zuge einer möglichen Kryptoadaption werden die Verbraucher auch Dienste wie Girokonten, Depots, Escrows, Treuhandkonten, Einzahlungen und Abhebungen benötigen. Schebesta ist auch dem umstrittenen Thema der Kryptokredite gegenüber sehr positiv eingestellt und ist der Meinung, dass diese in der kommenden Zukunft ein lukratives Geschäft werden.

Bildquellen:

Michaela Zimmermann / MZ-Datenservice