Bakkt - Krypto-Start-up-Unternehmen der New Yorker Börse

09.09.2018

Die Spekulationsblase von Bitcoin platzte bereits Ende 2017, doch das Interesse an der Kryptowährung hat trotzdem nicht abgenommen. Obwohl das digitale Zahlungsmittel mehr als die Hälfte seines Wertes verloren hat, vertrauen Bitcoin-Anhänger weiterhin auf seinen zukünftigen Erfolg. Wie dieser Erfolg am Ende in der Realität aussehen wird, ist bisher nicht absehbar, aber durch den Einstieg der New Yorker Börse in das Bitcoin-Geschäft wird wenigstens die richtige Richtung eingeschlagen.

Bakkt - Krypto-Start-up-Unternehmen der New Yorker Börse

Was ist Bakkt?

Bakkt (abgeleitet von „asset-backed securities“, zu Deutsch: „durch Vermögenswerte abgesicherte Wertpapiere“) ist ein neues Krypto-Start-up-Unternehmen. Mutterkonzern des Start-ups ist die New Yorker Börse ICE (Intercontinental Exchange). Die Investitionspartner des Start-ups sind aber auch keine Unbekannten. An Bakkt beteiligt sind Unternehmen wie Microsoft, Starbucks und die Boston Consulting Group. Microsoft war bereits früh in den Handel mit Bitcoins eingestiegen und erlaubte Kunden im Microsoft Store mit Bitcoin zu bezahlen. Nachdem im Dezember 2017 der Wert von der Kryptowährung fiel, schränkte Microsoft das Zahlungsmittel ein. So müssen Nutzer nun ihr Guthaben zunächst mit Bitcoins aufladen. Das Guthaben kann dann für Einkäufe benutzt werden. Die Firmen haben sich zusammen das Ziel gesetzt, auf Basis der instabilen Währung Bitcoin, einen regulierten Markt zu schaffen und so den Weg für eine breitflächige Adaption des Krypto-Geldes freizumachen. Die Unternehmen arbeiten derzeit gemeinsam daran, eine offene Plattform zu schaffen, mit der Bitcoin auch in globalen Märkten und im Handel genutzt werden kann. Der Gründer von Bakkt ist der Überzeugung, dass die Digitalwährung das Potenzial dazu hat, die erste weltweit gültige Währung zu werden. Er ergänzt zudem, dass Bitcoin die weltweiten Geldbewegungen um vieles vereinfachen würde.

Die Technik hinter Bakkt

Bei der Technik hinter Bakkt, hilft Investitionspartner Microsoft natürlich mit. Die Cloud-Lösungen von Microsoft sollen dabei helfen eine integrierte Plattform zu entwickeln, mit welcher ganz einfach digitale Assets über ein globales Netzwerk gekauft, verkauft, gespeichert und ausgegeben werden können. Für die Infrastruktur von Bakkt wird die bereits etablierte von ICE genutzt. Diese wird mit Verbraucheranwendungen kombiniert, um schließlich mehr Transparenz in die unregulierten Märkte zu bringen. Die Rechtsunsicherheit und Volatilität bei Kryptowährungen werden als die Hauptgründe für die Zurückhaltung größerer institutioneller Investoren beim Einstieg in den Markt digitaler Vermögenswerte genannt. Technisch soll die Bakkt-Plattform einen sogenannten „Omnibus-Ledger“ nutzen. Dieser baut auf der Technik der bereits bestehenden Bitcoin-Blockchains auf. Hintergrund dazu ist, dass auf diese Weise die Skalierungsprobleme der Bitcoin-Blockchain umgangen werden, um die neue Plattform bereit für den professionellen Einsatz zu machen. Wie die Technik hinter Bakkt dann weiter ausgeführt werden soll, ist derzeit noch nicht bekannt.

Bitcoin für Privatpersonen

Bakkt will aber nicht nur den globalen Handel revolutionieren, sondern auch die Bezahloptionen für Privatpersonen. Es soll letztendlich auch ein Verbraucherprodukt werden, mit dem Privatpersonen ihren Einkauf mit Bitcoin zahlen können. Gerade deshalb sind Partnerschaften mit Konzernen wie Starbucks vorgesehen. Starbucks soll selbst schon eine zentrale Rolle spielen, wenn es um die Entwicklung von praktischen und regulierten Anwendungen geht, mit denen Verbraucher ihre Digitalwährung in US-Dollar wechseln können. Ob es schließlich dazu kommen wird, dass Privatpersonen frei mit Bitcoin bezahlen können, ist derzeit nicht absehbar. ICE ist nämlich nicht der erste Akteur aus der herkömmlichen Banken- und Investmentbranche, der den Einstieg in die digitale Währung wagen will. Bereits Anfang des Jahres wollte die Großbank „Goldman Sachs“ für ihre Kunden Bitcoin-basierte Produkte entwickeln und anbieten. Allerdings wurde dieses Vorhaben schon relativ schnell wieder eingestellt. Die Volatilität des Wechselkurses sowie die technische Komplexität für Plattformen und vor allem für Verbraucher, sorgte dafür, dass das Projekt nie Fuß fassen konnte. Es bleibt aber weiterhin interessant zu sehen, ob es in nächster Zukunft dann wirklich einen Anbieter geben wird, der Bitcoin für Privatpersonen in diesem Ausmaß ermöglichen kann.

Bildquellen:

Michaela Zimmermann / MZ-Datenservice