Bargeld lacht – oder etwa doch nicht?

13.01.2017

Es gab bereits kleinere Filialbanken, gerade auf dem Land, bei denen es zwar noch Mitarbeiter gab, die aber keinerlei Bargeldgeschäfte machten. Das heißt weder Bargeldein- noch Bargeldauszahlungen, denn eine „Kasse“ macht Arbeit und es kann eher zu Überfällen kommen. Diese Filialen haben aber dann zumeist einen Geldautomaten, welcher manchmal auch Euro-Scheine annimmt, teilweise sogar Münzen, welche dann direkt auf das eigene Konto gebucht werden.

Bargeld lacht – oder etwa doch nicht?

Nun gibt es auch Banken, die nur Hartgeld in Münzpapier (sogenanntes gerolltes Geld) entgegen nehmen, was bei vielen Münzen schon mal richtig Zeit kosten kann. Wenn es nur ein paar Münzen sind, nimmt die Bank es noch meist umsonst an, aber ab einer bestimmten Menge verlangt die Bank teilweise horrende Gebühren. Dies ist ein erheblicher Nachteil gerade für Kinder, die ihr Sparschwein schlachten.

Jetzt hat sich eine Bank in Hannover ganz vom Münzgeschäft abgewandt, das heißt es wird kein einziger Cent mehr angenommen. Zur Begründung hieß es, dass das Münzgeld eine immer kleinere Rolle für die Privatkunden spiele, im Jahre 2016 machten Münzen nur ein Prozent der eingezahlten Summe aus.

Schuld an dieser Maßnahme ist unter anderem eine EU-Verordnung aus dem Jahr 2015, die vorschreibt, dass Geldinstitute die Münzen auf Falschgeld prüfen müssen. Um dies zu können, müssen die Banken entsprechende Zählmaschinen anschaffen, die Kosten für die Automaten liegen im sechsstelligen Bereich.

Also was kann man machen, wenn man über viele Münzen verfügt, diese aber nicht einzahlen kann oder wegen den Gebühren will. Man könnte zum Beispiel die Münzen schrittweise beim Einkaufen aufbrauchen, denn Geschäfte sind dazu verpflichtet bis zu 50 Münzen anzunehmen. Als Stammkunde in einem Geschäft könnte man auch einfach mal nett nachfragen, ob diese bereit wären ihr Geld zu wechseln, vielleicht sind die Mitarbeiter so kulant. Vereinzelt gibt es auch automatische Supermarktkassen, die mehr wie 50 Münzen annehmen.

Wenn man in einer größeren Stadt wohnt, könnte man Glück haben, dass eine Filiale der Bundesbank ihren Sitz dort hat. Denn da wird Kleingeld kostenlos in größere Stückelungen oder Scheine umgetauscht. Allerdings kann es je nach Andrang passieren, das man das Geld erst nach einigen Tagen wieder abholen kann.

Zudem sollte man neues Kleingeld vermeiden, zum Beispiel als Wechselgeld. Daher sollte man auch kleine Beträge mit Giro- oder Kreditkarte bezahlen. So umgeht man das Problem auch ganz grundsätzlich.

Bildquellen:

Michaela Zimmermann / MZ-Datenservice