Coronavirus beschleunigt den Erfolg des kontaktlosen Bezahlens

11.06.2020

Auf einmal lieben die Deutschen das kontaktlose Bezahlen: Drei von vier Verbrauchern versuchen laut einer Umfrage komplett auf Bargeld zu verzichten.

Coronavirus beschleunigt den Erfolg des kontaktlosen Bezahlens

Die Deutschen und ihr Bargeld: Eigentlich handelt es sich um mehr als eine Zweckbeziehung, eher um eine Art Liebe. Während es in anderen Ländern schon seit Längerem nur noch vergleichsweise wenige Barzahlungen gibt, hat sich das Zahlungsmittel hier besonders lange als mitunter wichtigste Zahlungsart gehalten. In Zeiten des Coronavirus wird es damit aber wohl vorbei sein, denn wohl primär aus hygienischen Gründen rücken die Deutschen vom Bargeld immer weiter ab. Stattdessen werden mehr Möglichkeiten zum kontaktlosen Bezahlen gewünscht.

Mehr als 70 Prozent wollen mehr kontaktlose Zahlungsmöglichkeiten

Eine Umfrage der Bitkom zeigt den aktuellen Trend besonders gut. Mehr als 70 Prozent der Verbraucher in Deutschland wünschen sich demnach, dass sie an mehr Zahlungsstellen kontaktlos mit einer Girokarte oder einer Kreditkarte wie der Deutschland-Kreditkarte bezahlen können. Interessant ist hierbei, dass keineswegs nur die Jungen sich wünschen, die kontaktlosen Zahlungsmöglichkeiten häufiger in Anspruch nehmen zu können. So gaben drei von vier Befragten zwischen 50 und 64 Jahren an, dass sie gerne mehr kontaktlos bezahlen würden. Selbst bei den jüngsten Befragten (16 bis 29 Jahre) waren es mit 76 Prozent nur marginal mehr. Groß ist die Unterstützung zudem auch in anderen Alterskohorten.

Bargeld ist auf dem absteigenden Ast

Besonders gravierend ist die Umfrage allerdings auch in Hinblick auf die Abkehr vom Bargeld. So gaben drei von vier Befragten über alle Altersgruppen hinweg an, dass sie es aktuell so gut es geht vermeiden, mit Bargeld zu bezahlen. Besonders stark ist der Abstand zum Bargeld bei den jungen Menschen, so distanzierten sich 84 Prozent der 16 bis 29 Jahre alten Befragten. Doch auch die älteren Verbraucher sind dem Bargeld nicht mehr allzu positiv gegenüber eingestellt.

Grafik kontaktloses Bezahlen

Vermieden werden Barzahlungen auch von 50 bis 64 Jahre alten Verbrauchern (75 Prozent) und sogar bei den Befragten ab 65 Jahren (68 Prozent). Das kommt doch überraschend. Entsprechend formuliert etwa auch Bitkom-Präsident Achim Berg: „Es gibt kaum ein Verhaltensmuster, das durch Corona ähnlich stark verändert wurde, wie das Bezahlen an der Kasse.“

Langfristige Änderungen stehen außer Frage

Natürlich geht es bei dem aktuellen Trend primär um eine Änderung wegen des Virus. „Das kontaktlose Bezahlen mit Karte oder Smartphone ist nicht nur hygienisch, es geht auch schnell und ist sicher. Alle Händler, Restaurants und Cafés sollten ihren Kunden das kontaktlose Bezahlen ermöglichen“, heißt es dazu etwa von Berg. Doch gleichzeitig ist Experten hierzulande klar: Mehr Zahlungen mit Giro- und Kreditkarte werden auch in Zukunft die Regel sein, das Bargeld wird gleichzeitig mehr und mehr an Bedeutung verlieren.