Das kostenlose Konto wird immer mehr zur Ausnahme

25.02.2021

Eine kostenlose Kreditkarte zu finden ist einfach – ein bedingungslos gebührenfreies Konto findet man dagegen immer schwerer.

Das kostenlose Konto wird immer mehr zur Ausnahme

Wer auf ein Produkt wie die Deutschland-Kreditkarte gestoßen ist, weiß wie einfach man eine kostenlose Kreditkarte ohne einen einzigen Haken finden kann. Leider gilt das für ein Girokonto immer seltener, denn was früher noch ganz einfach war, wird aktuell von Monat zu Monat schwieriger. Filialbanken bieten schon lange keine oder nur noch enorm stark eingeschränkte Angebot für Konten ohne Kontoführungsgebühr an. Nun allerdings folgen immer öfter auch die Direktbanken, die durch kostenlose Konten erst groß geworden sind. Zwei neue Beispiele zeigen ganz klar, wo die Entwicklung hin geht.

Geldeingang als Voraussetzung für kostenlose Konten

Die Consorsbank und die Norisbank sind die zwei neuesten Anbieter, die zum Jahresanfang ihre Gebührenstruktur geändert haben – immerhin vorerst nur für Neukunden. Bei beiden Banken ist das Konto spätestens ab dem 27. März für neue Kunden nicht mehr bedingungslos kostenlos. Konkret müssen alle Verbraucher, die sich für das Konto entscheiden, ab sofort einen Geldeingang nachweisen, damit keine Gebühren mehr anfallen. Die Consorsbank verlangt 700 Euro im Monat, bei der Deutsche Bank-Tochter Norisbank sind es immerhin nur 500 Euro. Sofern der Geldeingang nicht erreicht wird, fällt eine Gebühr von 4 Euro im Monat (Consorsbank) bzw. 3,90 Euro im Monat (Norisbank) an. Damit büßen beide Produkte für Gelegenheitsnutzer enorm an Attraktivität ein.

Direktbanken folgen dem aktuellen Trend

Allerdings sollte man die beiden Banken nicht unbedingt als besonders negatives Beispiel darstellen, denn es handelt sich vielmehr um einen Trend. Schon vor vielen Monaten hat die größte deutsche Direktbank, die ING, eine entsprechende Änderung verkündet. Auch dort ist das Konto nur noch dann kostenlos, wenn ein Geldeingang von mindestens 700 Euro im Monat verzeichnet wird – ansonsten müssen Kontoinhaber auch hier bezahlen. Die Fidor Bank ist einen ähnlichen Weg gegangen. Zumindest ausgewählte Banken wie die DKB oder auch die comdirect bieten dagegen weiterhin ein bedingungslos kostenloses Girokonto an.

Kontowechsel lohnt sich immer seltener

Die immer weiter steigenden Gebühren haben auch zur Folge, dass ein Kontowechsel in vielen Fällen an Attraktivität verliert. Oft lohnt es sich mehr auf die Kombination zwischen einem bestehenden Girokonto, etwa bei der Hausbank, und einer kostenlosen Kreditkarte zu setzen. Eine gute Wahl ist dabei etwa die Deutschland-Kreditkarte, die nicht nur gebührenfreie Abhebungen erlaubt, sondern darüber hinaus auch ohne eine Jahresgebühr daherkommt. Die Zeit der kostenlosen Girokonten mit besonders attraktiven Konditionen scheint dagegen mittlerweile endgültig vorbei. Weitere Gebührenanpassungen von anderen Banken sind in den kommenden Monaten sehr wahrscheinlich. 

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