Die E-Krone – Schwedens Antwort auf Bitcoins

04.04.2018

Kryptowährungen, wie Bitcoin, Ethereum und Ripple, existieren bereits seit einigen Jahren. Sie können als Zahlungsmittel genutzt werden, sind jedoch keine offizielle Währung. Schweden möchte das nun, mit Einführung ihrer eigenen Kryptowährung, ändern. Die E-Krone ist Schwedens Antwort auf Bitcoins. Ein Pilotprojekt der schwedischen Zentralbank ist bereits für 2019 möglich.

Die E-Krone – Schwedens Antwort auf Bitcoins

Geschichte des schwedischen Geldes

Schweden hat eine lange, praktisch veranlagte Geschichte mit ihrem Geld. Als erstes Land in Europa führte Schweden 1661 das Papiergeld ein. Mittlerweile ist Schweden das Land, welches weltweit am wenigsten Bargeld benutzt. Laut Plänen der schwedischen Zentralbank soll das Papier- und Münzgeld aber nie komplett verschwinden. Die schwedische Zentralbank prüft bereits seit 2017 die Einführung einer schwedischen Kryptowährung. Diese Überprüfung soll Ende 2018 in einem Bericht veröffentlicht werden. Falls dieser Bericht positiv ausfallen wird, könnte das Land schon 2019 in einem begrenzten Pilotprojekt die E-Krone testen.

Wieso überhaupt die E-Krone?

Gabriela Guibourg, Chefanalystin für Bezahlmethoden bei der schwedischen Zentralbank, gibt zu dieser Frage eine simple Erklärung ab. Mit dem Verschwinden der Papier- und Münzwährung entsteht eine neue Aufgabe für die schwedische Zentralbank. Diese hat nämlich den Grundauftrag den Marktakteuren einen risikofreien Zugang zu Zahlungsmitteln zu garantieren. Ohne Bargeld und ohne elektronischen Ersatz hätten nur Privatbanken direkten Zugang zu Zentralbankgeld und nicht mehr die Akteure. Die E-Krone würde den Platz des elektronischen Ersatzes einnehmen. Guibourg erklärte weiter, dass es sich bei der E-Krone unter Umständen um eine Plattform handeln könnte, die von allen Akteuren beeinflusst wird. Zu diesen Akteuren zählen Banken, Firmen, Privatpersonen und Behörden.

Wie funktioniert die E-Krone?

Das Modell der E-Krone könnte so gestaltet werden, dass Verbraucher eine elektronische Geldbörse bei der schwedischen Zentralbank eröffnen können. Akteure würden in diesem Modell, mit Hilfe der elektronischen Geldbörsen, welche über die Zentralbank laufen, Geld austauschen. Geldversender, wie auch Geldempfänger wären dann, wie bei Überweisungen, namentlich identifizierbar. Dies soll den Missbrauch des Zahlungsmittels verhindern. Durch eine namentliche Identifizierung wird es Kriminellen, Terroristen und Steuerflüchtigen schwer gemacht werden zu agieren. Zusätzlich zu der elektronischen Geldbörse ist, nach Guibourg, auch eine anonyme Form für geringere Geldsummen geplant. Das Modell in der anonymen Form ist dafür gedacht, dass Akteure die E-Kronen auch auf ihr Smartphone oder auf eine Geldkarte laden können. Die E-Krone bietet eine Plattform, die unabhängig vom Markt agiert. Sie kann von Banken, aber auch von anderen Akteuren genutzt werden. So will die schwedische Zentralbank Konkurrenz und Innovation fördern.

Vorteile des Systems der E-Krone

Die E-Krone ist nicht als Ablösung oder Ersatz der traditionellen Großbanken gedacht. Großbanken müssen ihr Geschäftsmodell an das System der E-Krone anpassen. Private Unternehmen haben durch die E-Krone die Möglichkeit sich an das System der E-Krone anzuschließen und ihre Bezahlungen über diese abzuwickeln. Ein großer Vorteil der E-Krone ist, dass es als Alternative dienen könnte, wenn das Bankensystem durch eine Krise ausfallen sollte. Die schwedische Zentralbank prüft deshalb Möglichkeiten, die E-Krone auch im Offlinebetrieb funktionsfähig zu machen. Nur für den Fall, dass das Internet mal ausfallen sollte.

Was ist der Unterschied zwischen E-Kronen und Bitcoins?

In Sachen der Technik lehnt sich die E-Krone an die bekannte Kryptowährung Bitcoins an. Damit es zu keinen Fälschungen der E-Krone kommen kann, basieren sie, wie Bitcoins, auf Blockchains. Blockchains sind Datenblöcke, die durch Interaktionen mit der Kryptowährung entstehen. Sie zeichnen Transaktionen im System auf. Das bedeutet, dass jeder Nutzer der E-Krone bei jeglicher Interaktion seine Signatur hinterlässt. Der offensichtlichste Unterschied zwischen Bitcoin und der E-Krone zeichnet sich dadurch aus, dass mit der E-Krone nur in Schweden bezahlt werden kann. In Anlehnung an die herkömmliche schwedische Währung, die Krone, soll auch die E-Krone nur eine Währung für Schwedens Inland sein. Ein weiterer Unterschied zu Bitcoins ist, dass Bitcoins nicht als offizielle Währung gelten. Die E-Krone hat im Vergleich zu anderen Kryptowährungen einen stabilen Wert, welcher durch die Zentralbank gesichert wird.

Fazit

Die E-Krone ist ein weltweit neues Konzept einer offiziellen Währung, die sich an keine Vorbilder anlehnen kann. Mit dem zunehmenden Verschwinden des physischen Geldes in Schweden, ist die E-Krone eine gute Alternative. Allerdings werden wohl elektronische Zahlungsmittel vorerst nicht Papier- und Münzgeld ablösen können. Elektronische Zahlungsmittel benötigen Strom und eine konstante Stromzufuhr kann nicht durch den Staat garantiert werden. Zahlungsmittel müssen aber auch funktionieren, wenn gerade kein Strom zur Verfügung steht. Als Ergänzung zum Papier- und Münzgeld ist die E-Krone aber, soweit sie funktioniert, sehr vielversprechend.

Bildquellen:

Michaela Zimmermann / MZ-Datenservice