Die Zukunft des Bezahlens

15.12.2018

In Zeiten von PayPal und aufstrebenden Fintechs, die immer neue Bezahlsysteme erfinden, rückt Bargeld immer weiter in den Hintergrund. So jedenfalls in der Theorie. Der Trend vom Bargeld weg ist nämlich in Deutschland bisher nicht angekommen. Während der Rest der Welt versucht das Bargeld hinter sich zu lassen, schwören deutsche Verbraucher weiterhin auf ihre Münzen und Scheine, denn hier gilt: „Nur Bares ist Wahres“.

Die Zukunft des Bezahlens

Die Deutschen und das Bargeld

In Deutschland ist nach wie vor Bargeld das beliebteste Mittel, um zu bezahlen. Auch wenn es mittlerweile viele Alternativen gibt, die oft bequemer und effizienter sind, haben die deutschen Kunden den Absprung vom Bargeld noch nicht geschafft. Der Handel stellt sich auf dieses Bezahlverhalten natürlich ein. Während die meisten Einzelhandelsunternehmen bereits sogar auf kontaktloses Bezahlen eingestellt sind, so gibt es dennoch weiterhin Händler (zum Beispiel Bäckereien), die nur Bargeld annehmen, da die Nachfrage nach dem Zahlen mit Karte nicht so stark gegeben ist. Mit dieser Taktik könnten sich die Händler unter Umständen aber auch ins eigene Fleisch schneiden. So bevorzugen die deutschen Kunden zwar das Bargeld, aber Touristen sind darauf meist nicht eingestellt. In anderen Ländern wird vor allem mit Kreditkarte bezahlt und deshalb tragen die meisten Touristen auch nicht viel Bargeld mit sich. Das bedeutet im Endeffekt, dass ausländische Kunden weniger im deutschen Handel kaufen können, wenn dieser nicht auf Kreditkartenzahlungen eingestellt ist. Händler, die Kartenzahlungen akzeptieren, machen in der Regel mehr Umsatz.

Welche Alternativen gibt es zum Bargeld?

Es gibt zahlreiche Alternativen zum Bargeld, die oftmals auch Vorteile für Verbraucher und Händler mit sich bringen. Eine Alternative zum Bargeld ist ganz klar die Geldkarte, ob Debitkarte (ehemals EC-Karte) oder Kreditkarte, das Bezahlen mit Karte ist einfach und geht schnell. Vor allem durch die Funktion des kontaktlosen Bezahlens mit der Karte, wird der Einkauf im Geschäft um vieles schneller und effizienter. In Sachen Effizienz sind auch mobile Bezahldienste ganz vorne mit dabei. Mit dem Smartphone oder der Smartwatch zu bezahlen, ist vor allem in den Vereinigten Staaten beliebt. Bei dieser Bezahlmethode wird das Gerät nur an das Bezahlterminal gehalten und per NFC (Near Field Communication) findet der Austausch zwischen Gerät und Terminal statt. Online kann erst gar nicht mit Bargeld bezahlt werden, daher gibt es online viele verschiedene Wege zum Bezahlen. Ganz vorne mit dabei sind Bezahlsysteme wie PayPal und Paydirekt.

Wird Bargeld bald von der Bildfläche verschwinden?

Die Idee, Bargeld abzuschaffen, bringt in der Theorie einige Vorteile mit sich. Der Zahlungsverkehr wird schneller und billiger und auch in Sachen Kriminalität könnte die Abschaffung von Bargeld helfen. Organisierte Kriminalität operiert meist mit Bargeld und wenn dieses nicht mehr da ist, wird das Schwarzgeld abnehmen. Der derzeitige Trend in einigen Ländern geht stark in die Richtung, dass das Bargeld mehr oder weniger von der Bildfläche verschwinden könnte. In anderen Ländern wird hauptsächlich mit Kreditkarte bezahlt, Bargeld trägt kaum ein Verbraucher mit sich. Der Weg zur kompletten Abschaffung von Bargeld ist aber ein langer, denn Bargeld hat auch Vorteile, die dafürsprechen, dass es als Zahlungsmittel beibehalten werden muss. Vor allem die persönlichen Daten werden bei der Nutzung von Bargeld nicht an Dritte weitergegeben und sind somit anonymer. Auch der Staat kann den Bargeldfluss nicht genau überwachen. Bargeld schützt den Verbraucher im Endeffekt vor einem Überwachungsstaat und vor Meinungsdiktatur. Außerdem verliert der Käufer bei Kartenzahlungen häufiger den Überblick über das ausgegebene Geld und Kinder lernen mit Hilfe des Bargeldes schneller mit eben diesem umzugehen.

Bildquellen:

Michaela Zimmermann / MZ-Datenservice