Visa-Konkurrent Wero? Europäisches Bezahlsystem EPI startet im Juni

17.04.2024

Die "European Payments Initiative" (EPI) will im Juni 2024 durchstarten. Deren Smartphone-App Wero könnte zur Konkurrenz für Visa und andere Kreditkarten-Anbieter werden. Lesen Sie, wie sich das neue Bezahlsystem abhebt. 

Visa-Konkurrent Wero? Europäisches Bezahlsystem EPI startet im Juni

EPI vs. Visa: Was macht die "European Payments Initiative" (EPI) mit Wero anders?

Konkurrenz für Visa & Co? Das europäische Bezahlsystem EPI will die Smartphone-App Wero Anfang 2024 starten.

Aber wird diese Banken-Initiative wirklich zum Rivalen für Kreditkarten-Anbieter und wie unterscheiden sie sich?

EPI startet im Juni 2024

Die "European Payments Initiative" (EPI) soll 2024 starten, so EPI-Chairman Joachim Schmalzl:

"Wir werden die Handy-zu-Handy-Zahlungen im Juni breit nach außen geben mit einem Aufschlag in Deutschland, Belgien und Frankreich und im nächsten Jahr kommt dann das volle Programm."

Später sollen diese P2P-Transaktionen zwischen zwei Smartphones auch in anderen Ländern möglich sein. Vermutlich gehören die Niederlande dazu. Weitere Staaten in Europa folgen in den Jahren danach (Stand: 03/2024). 

Echtzeit-Test 2023 erfolgreich bestanden

Bereits Ende 2023 hat das europäische Bezahlsystem die Pilotphase begonnen. Dabei wurden Zahlungen zwischen Privatpersonen in Deutschland und Frankreich per mobiler Wallet getestet. Dafür wurden 10 Euro in Echtzeit mit der mobilen Anwendung "Wero" transferiert (Stand: 01/2024). 

Weiterhin hieß es 2023 offiziell von der EPI (Stand: 05/2023):

"Eine breitere Markteinführung in Belgien, Frankreich und Deutschland erfolgt Anfang 2024. Zusammen repräsentieren diese drei Länder mehr als die Hälfte aller elektronischen Zahlungen im Euroraum. Eine Expansion in weitere europäische Länder wird zukünftig erfolgen."

Was Sie zum europäischen Bezahlsystem EPI und Wero wissen müssen

Das europäische Bezahlsystem EPI ist ein Zusammenschluss aus derzeit 16 Finanzdienstleistern mit Sitz in Brüssel. Aus Deutschland beteiligen sich diese Banken (Stand: 03/2024):

  • Deutsche Bank
  • DZ Bank
  • Sparkassenverband DSGV

Deutsche Kunden kennen jedoch sicher einige der folgenden Kooperationspartner (Auswahl; Stand: 04/2023):

  • ING
  • Rabobank
  • Crédit Agricole
  • BNP Paribas
  • Société Générale
  • Worldline

Die EPI soll das neue, europäische Bezahlsystem Wero als Alternative zu den dominanten US-Größen wie Visa erschaffen. Sie will ab 2024 Handy-zu-Handy- sowie Onlineshop-Zahlungen anbieten. Im Folgejahr soll ebenso die Nutzung im stationären Handel möglich sein.

Zwischen-Fazit zu EPI und Wero

Das europäische Bezahlsystem EPI und seine Smartphone-App Wero stehen kurz vor dem Start im Juni 2024. Sie versprechen, den Markt für Zahlungsdienste zu revolutionieren.

Erste Echtzeit-Tests sind Ende 2023 erfolgreich verlaufen. Wero steht vor einer breiteren Markteinführung in Deutschland, Belgien und Frankreich. Ab Juni 2024 könnte die European Payments Initiative die Art und Weise, wie Menschen Geld transferieren, grundlegend verändern.

EPI/Wero vs. Visa – eine Gegenüberstellung

Muss sich Visa nun vor dem europäischen Bezahlsystem EPI fürchten? Wohl kaum.

Denn User sollen ihre Karten wie Kreditkarten von Visa und Co wahrscheinlich in der EPI-Wallet einbinden können. Aber bis dahin vergeht noch viel Zeit und es muss funktionieren.

Zweitens benötigt die EPI viele User, um erfolgreich zu sein. Immerhin investieren die beteiligten Banken Medienberichten zufolge mehr als 4 Milliarden Euro in das gemeinsame Projekt.

Außerdem ist Visa weltweit verfügbar, hierzulande zum Beispiel mit der kostenlosen Deutschland-Kreditkarte Classic. Die EPI ist mit Wero hingegen – wie der Name schon sagt – eine europäische Initiative.

Gemeinsamkeiten und Unterschiede

Wie wird sich das neue von der Konkurrenz abheben? Was macht das EPI-Bezahlsystem anders als Visa? Hier sind die wichtigsten Gemeinsamkeiten und Unterschiede:

Gemeinsamkeiten

Zahlungen …

  • im stationären Handel
  • im Internet
  • in verschiedenen Währungen

Unterschiede

  • Während Visa ein US-amerikanisches Unternehmen ist, wird das EPI-Bezahlsystem von europäischen Banken und Finanzdienstleistern betrieben.
  • Das EPI-Bezahlsystem soll ab 2024 Handy-zu-Handy-Zahlungen ermöglichen, während Visa dies derzeit selbst nicht anbietet.
  • Visa ist eine weltweit aktive Marktmacht, EPI bisher eine (europäische) Idee.
  • Visa kooperiert mit fast 15.000, EPI besteht nur aus 16 Finanzinstituten. 

Visa dominiert den Kartenmarkt

Visa muss also vorerst keine Angst vor dem europäischen Bezahlsystem EPI haben. Denn der Kreditkarten-Riese dominiert den Markt, sogar noch vor Mastercard!

Hier ein historischer Abriss von Visa:

Mehr als 4,3 Milliarden Visa-Karten sind weltweit im Umlauf. Dazu gehören Debit, Prepaid und Kreditkarten, wie die Deutschland-Kreditkarte.

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Bildquellen:

@PaySol.de