Facebook träumt weiter von der Weltwährung

07.05.2020

Facebook gibt beim Thema Weltwährung nicht auf. Der US-Konzern möchte Ende des Jahres endlich mit Libra an den Start gehen – eine positive Entwicklung?

Facebook träumt weiter von der Weltwährung

Die Welt des Bezahlens entwickelt sich in den letzten Jahren sehr schnell und stetig. Ohne Zweifel ist das eine gute Sache, denn beim Bezahlen gibt es gerade in Deutschland viel Nachholbedarf. Experten sind sich etwa sicher, dass die Nutzung von Bargeld über die Jahre immer weiter zurückgehen wird. Wie sehr, zeigen Beispiele wie China oder Südkorea, wo kaum mehr mit Bargeld bezahlt wird. Nicht gerade überraschend möchte auch Facebook auf diesem Markt mitreden: Die großen Pläne einer Weltwährung sind noch nicht begraben, auch wenn der Konzern auf Kritik reagiert hat.

Libra soll gegen Ende des Jahres endlich starten

Unter dem Namen Libra hat Facebook in den letzten Monaten intensiv an einer Art Weltwährung gearbeitet. Der ursprüngliche Plan könnte dabei von einem soliden und beliebten Zahlungsmittel von wie der Deutschland-Kreditkarte kaum weiter entfernt sein: Facebook möchte eine komplette eigene Währung schaffen, die eine Art Parallelwährung zu allen aktuell relevanten Währungen darstellt. Die Kontrolle über den Wert der Währung läge dann bei einem Privatkonzern (wenn auch ausgelagert in einer Stiftung) und nicht mehr in der Hand der Staaten. Entsprechend groß war die Kritik am ursprünglichen Plan von Facebook, den Wert einer universellen Libra-Währung an verschiedenen Referenzwährungen und Staatsanleihen festzumachen. Genau davon rückt Facebook jetzt ab, um gegen Ende des Jahres nun endlich mit Libra starten zu können.

Nationale Coins statt weltumspannender Währung

Die neue Währung unterscheidet sich dabei auch in einem entscheidenden Detail von den bisherigen Plänen: Libra soll im November mit sogenannte nationalen Coins starten. Dabei können Nutzer etwa US-Dollar oder Euro in Coins umtauschen und erhalten dafür dann US-Dollar Coins oder Euro Coins. Diese können zwar voraussichtlich anhand des jeweiligen Wechselkurses getauscht werden, allerdings sind die Coins anders als im ursprünglichen Plan von Facebook an nationale Währungen gebunden und haben keinen universellen Wert. Zwar sieht Facebook genau das auch weiterhin als Ziel, allerdings soll die universelle Währung zukünftig nicht mehr aus einem Korb mit verschiedenen Währungen und Staatsanleihen ermittelt werden, sondern nur anhand des Wertes der nationalen Coins im Libra-System.

Bezahlen über Facebook Messenger und WhatsApp

Sollte Libra gegen Ende des Jahres starten, dann werden wohl zuerst Zahlungen über die Messenger-Dienste des US-Konzerns möglich sein. Genutzt werden kann Libra dann vermutlich für Online-Zahlungen über den Facebook Messenger sowie WhatsApp. Auch ein Transfer von Geld an Freunde könnte so möglich werden. Ob auch Zahlungen im Einzelhandel geplant sind, steht aktuell noch nicht fest. Man kann aber fest davon ausgehen, dass Facebook mittelfristig noch größere Pläne hegt.

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