Fortnite – Kreditkarten-Pranks und Hackerangriffe

11.06.2018

Der riesige Erfolg des Videospiels Fortnite zeigt sich mittlerweile auch auf anderen Plattformen und hat auch die Aufmerksamkeit von Hackern auf sich gezogen. Doch was genau ist Fortnite und wie agieren Hacker mit dem Videospiel?

Fortnite – Kreditkarten-Pranks und Hackerangriffe

Was ist Fortnite Battle Royal?

Fortnite ist ein Koop-Survival-Spiel. Der Modus Battle Royal wurde am 26. September 2017 veröffentlicht. Das Spiel an sich ist kostenlos für alle Spieler. Im Battle Royal Modus können bis zu 100 Spieler entweder alleine, zu zweit oder als Teams von bis zu vier Personen gegeneinander antreten. Der letzte Überlebende, beziehungsweise das letzte überlebende Team, gewinnt die Runde. Zu Beginn einer jeden Runde springen alle Spieler über derselben Map ab und sind zu Anfang nur mit einer Spitzhacke ausgerüstet. Mit dieser können Baumaterialien abgebaut werden. Die Materialien können dann dazu genutzt werden, um verschiedene Objekte zu bauen, die dabei helfen sich vor den anderen Mitspielern zu schützen. Waffen und andere nützliche Gegenstände sind auf der gesamten Karte verteilt und können von den Spielern aufgesammelt werden. Die Map verkleinert sich nach einer gewissen Zeitspanne, sodass die Spieler zusammengetrieben werden. So haben die Spieler keine andere Möglichkeit, als sich ihren Mitspielern zu stellen.

V-Bucks und der Battle Pass

Die Währung in Fortnite heißt V-Bucks. Im Spiel gibt es einen sogenannten „Battle Pass“, der für 950 V-Bucks erworben werden kann. V-Bucks können durch Echtgeld, aber auch als Belohnung für Missionen gesammelt werden. 1.000 V-Bucks kosten 9,99 Euro und somit entspricht auch der Battle Pass ungefähr 9,99 Euro. Mit den übrigen 50 V-Bucks können Spieler nur selten etwas im Spiel erwerben. Der Battle Pass ist eine bessere Version des „Free Pass“, den Spieler am Anfang des Spiels bereits kostenlos erhalten. Durch den Erhalt des Free Pass erhalten die Spieler auch automatisch ein Emote. Bei Erwerb des Battle Pass erhalten die Spieler Skins, Äxte, Hängegleiter, Rucksäcke, verschiedene Ladebildschirme und Emotes. All diese Gegenstände dienen allerdings nur als Accessoires. Sie bringen keine spielerischen Vorteile. Zusätzlich werden unter anderem wöchentliche Herausforderungen freigeschaltet, die mit weiteren Erfahrungspunkten und Sternen für den Battle Pass einhergehen. Zehn Sterne schalten jeweils eine von 100 möglichen Stufen im Battle Pass frei. Derzeit gibt es den Battle Pass in der vierten Generation.

Hackerangriffe

Wie viele passwortgeschützte Accounts können auch die Accounts von Fortnite-Spielern gehackt werden. Die Opfer der Hackerangriffe merken meist zu spät, dass von ihren Fortnite-Accounts mehrere Hunderte von Euros für angebliche Ausgaben bei Fortnite ausgegeben wurden. Ein Großteil der Hacker bei Fortnite kommt vermutlich aus Russland. Bei den Opfern tauchen meist Namen in kyrillischer Schrift in der Kontaktliste auf oder die Kaufbestätigungen sind auf Russisch. Wie die Hacker an die Konten der Opfer kommen, ist nicht bekannt. Denkbar ist aber, dass altbekannte Hacker-Techniken, wie Phishing oder das Knacken von schwachen Passwörtern, genutzt werden. Falls ein Spieler bemerken sollte, dass sein Account gehackt wurde, sollte er sofort den Support von Epic Games kontaktieren. Auch das Kreditkarten-Institut oder PayPal sollte informiert werden und das Konto sollte vorzeitig gesperrt werden. Der Support kann auch das gesamte Fortnite-Konto vorübergehend sperren. Der Computer sollte außerdem auf Viren gescannt und das Passwort für Fortnite sollte zur Sicherheit geändert werden. Damit Hacker-Angriffe vorgebeugt werden, sollten die Spieler einige grundsätzliche Regeln beachten. Das Passwort sollte nicht zu einfach sein. Am besten sind einzigartige Passwörter, mit viel Groß- und Kleinschreibung und Zahlen. Das Spiel sollte nur von der offiziellen Epic-Seite heruntergeladen werden. Eine beliebte Betrugsmasche sind Links, die mit Titeln werben wie: „Hier gibt’s kostenlose V-Bucks“. Spieler sollten nicht auf diese Links klicken, in den meisten Fällen stecken Hacker dahinter. Außerdem ist es wichtig, dass regelmäßig die Abrechnungen bei PayPal, Kreditkarten und anderen Bezahldiensten überprüft werden.

Kreditkarten-Pranks

Auf Plattformen wie YouTube sind sogenannte Pranks schon lange eine beliebte Art, um eine Großzahl von Klicks zu erhalten. Zu Anfang waren diese auch noch lustig. Heutzutage haben diese Pranks aber meist mit Verletzungen, Belästigungen und auch kriminellen Handlungen zu tun. Die „Let's-Player“ auf YouTube haben nun auch die Pranks für sich entdeckt. Let's-Player sind Spieler von Videospielen, die sich beim Spielen filmen und danach das Video bei YouTube hochladen. Die Fortnite-Let's-Player kombinieren den Prank-Trend mit den generell beliebten Fortnite-Videos. Diese Pranks verlaufen dabei so, dass sich meistens Kinder dabei filmen, wie sie die V-Bucks in Fortnite mit der Kreditkarte ihrer Eltern kaufen. Die Eltern „wissen“ natürlich nichts von der Nutzung ihrer Kreditkarte. Das Highlight bei diesen Pranks ist aber nicht der bloße Erwerb der Ingame-Währung, sondern die Reaktionen der Eltern, wenn die Kinder ihnen von der Ausgabe erzählen. Einige dieser, teilweise gestellten, Videos erhalten Millionen von Klicks. Im Thumbnail der Videos werden meist sehr übertriebene Reaktionen dargestellt, damit auch so viele Leute wie möglich, auf das Video klicken. Viele Kinder benutzen diese Pranks, um so schnell wie möglich berühmt auf der Videoplattform zu werden.

Bildquellen:

Michaela Zimmermann / MZ-Datenservice