Inflation, Kaufrausch und leere Geldbeutel

10.06.2022

Seit Mitte 2021 steigt sie stetig – die Rede ist von der Inflation. Für viele deutsche Verbraucher handelt es sich dabei nur um eine Zahl. Doch machen sich überall die steigenden Preise bereits bemerkbar.

Wir erklären den Begriff und zeigen Ihnen, wie Sie Ihre persönliche Inflationsrate berechnen.

Inflation, Kaufrausch und leere Geldbeutel

Der Geldentwerter – Inflation

Hinter der Euro-Währung stehen die Zentralbanken. Sie schenken mit dem Geld ein auch Wert-Versprechen. Aber dieser Wert nimmt Jahr für Jahr ab.

Was bedeutet Inflation?

Durch die Inflation wird das Geld weniger wert. Denn die Kosten für Waren und Dienstleistungen nehmen zu.
Ein Einkauf von 100 Euro vor zehn Jahren kostet heutzutage beispielsweise 150 Euro. Viele Anleger und Sparer versuchen ihr Vermögen vor der Inflation zu schützen. Doch das ist nicht so einfach.

Theoretisch ist eine Inflation bei laufender Wirtschaft unproblematisch. So geht die Europäische Zentralbank im besten Fall sogar von einer jährlichen Inflationsrate von 2 Prozent aus.

Wo stehen wir in Deutschland aktuell?

Die Inflation kennt aktuell nur eine Richtung – steil nach oben. Die optimale Inflationsrate von 2 Prozent ist bereits seit Juni 2021 nicht mehr gegeben.
Aktuell liegt die Inflationsrate in Deutschland bei 7,6 Prozent (Stand: 06/2022).

Damit Sie sich diese Zahlen etwas besser vorstellen können, haben wir drei Beispiele vorbereitet.
Bei diesen gehen wir davon aus, dass Sie 5.000 Euro als „Notgroschen" unverzinst auf dem Sparbuch haben. Dieses Geld liegt dort 10 Jahre und wird nicht angerührt. Die Inflationsrate bleibt in diesem theoretischen Beispiel konstant.

  1. Inflationsrate (2 Prozent)
    Anlagebetrag: 5.000 Euro
    Wert nach 10 Jahren: ca. 4.100 Euro
  2. Inflationsrate (5 Prozent)
    Anlagebetrag: 5.000 Euro
    Wert nach 10 Jahren: ca. 3.100 Euro
  3. Historische Werte (2012-2022)
    Anlagebetrag: 5.000 Euro
    Wert nach 10 Jahren: ca. 4.200 Euro

Wie errechnet man die persönliche Inflationsrate?

Im Jahr 1973 lag die Inflationsrate in Deutschland das letzte Mal über 7 Prozent. Diese Teuerungsrate war unter anderem das Resultat der ersten Ölkrise in Verbindung mit dem Jom-Kippur-Krieg in Israel.

Aber nicht jeder Verbraucher hat die gleiche Inflationsrate.
Wie kommt das? Weil sich das individuelle Konsumverhalten unterscheidet. Nutzen Sie beispielsweise kein Auto, so sind Sie zumindest nicht direkt von den teuren Spritpreisen betroffen. Ihre Inflationsrate könnte also geringer ausfallen.

Auch Nahrungsmittel-Kosten unterscheiden sich. Der Preis für Gemüse ist in den vergangenen Jahren mehr als 10 Prozent gestiegen. Obst wurde nur knapp 2 Prozent teurer.

Wenn Sie schon immer wissen wollten, wie die Inflation Sie direkt betrifft, hat das Statistische Bundesamt einen „Persönlichen Inflationsrechner“ auf der Webseite eingebaut.
Und wo liegt Ihre Inflationsrate?

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unsplash.com | Markus Winkler
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