Klarna stellt Wavy App ein

01.07.2019

Die App Wavy sollte zu einem Konkurrenten von Revolut werden – nun ist Schluss, denn Mutter Klarna zieht zum 6. August 2019 den Stecker.

Klarna stellt Wavy App ein

Auch wenn Finteches so stark gehyped werden wie vielleicht nie zuvor, ist für Start-ups auch die Finanzwelt alles andere als ein sicheres Pflaster. Das zeigt sich gut am Beispiel der App Wavy, die vor einigen Monaten nach der Insolvenz des Start-ups Cookies vom schwedischen Fintech Klarna gekauft wurde. Nutzer hatten gehofft, dass die App damit noch einmal ganz groß auflebt, doch damit ist nun Schluss. Wavy wird eingestellt und kann nur noch bis zum 6. August 2019 genutzt werden.

Besondere Funktionen für private Zahlungen

Wavy funktioniert nach einem einfachen Muster: Nutzer können sich ohne Kosten gegenseitig Geld schicken. Das Konto kann hierbei unter anderem per Überweisung aufgeladen werden. Zudem kann auch ein direkter Geldtransfer über die App von einer Kreditkarte erfolgen. Wer eine Visa- oder Mastercard-Kreditkarte hinterlegt, kann mit der Karte also ganz einfach Geld an Freunde und Bekannte schicken. Besonders bei Wavy ist dabei, dass auch ein Geldtransfer mit unangemeldeten Dritten möglich ist. Hierbei wird ein begrenzt gültiger Link generiert, der dann per E-Mail oder Messenger-Dienste verschickt werden kann.

Viele vergleichbare Services auf dem Markt

Dieses Alleinstellungsmerkmal von Wavy war allerdings nicht genug, denn Klarna bietet vergleichbare Services (abgesehen vom Transfer an unangemeldete Dritte) und auch Revolut sowie PayPal bieten im Prinzip genau dasselbe, wenngleich jeweils leicht abgewandelt. Abgewickelt werden alle Zahlungen bei Wavy über die Mutter Klarna, zu der unter anderem auch Sofortüberweisung gehört. Auch die möglichen Skaleneffekte durch die Kooperation mit dem neuen Eigentümer haben Wavy allerdings nicht vor dem endgültigen Aus bewahrt – scheinbar sieht Klarna für die App schlichtweg keinen entsprechenden Markt.

Ausgewählte Funktionen werden übernommen

Komplett verzichten muss man auf die Funktionen von Wavy aber wohl auch in Zukunft nicht. Wer in Kombination mit seiner Deutschland-Kreditkarte aktuell Wavy nutzt, kann zukünftig die Services der Klarna App nutzen – dabei sollen ausgewählte Funktionen von Wavy integriert werden. Ob es dabei auch um die Geldtransfers an noch nicht registrierte Dritte geht, ist bislang noch nicht bekannt. Die App des schwedischen Finanzdienstleisters ist in jedem Fall einen Blick wert, denn das Fintech hat die Applikation zuletzt auf ein neues Niveau gebracht und bläst zum Großangriff auf den deutschen Finanzmarkt. Wer dagegen aktuell noch Wavy nutzt, muss sich langsam verabschieden. Am 6. August wird die App eingestellt, vorhandenes Guthaben wird dann automatisch auf das hinterlegte Girokonto transferiert.

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