Kontaktloses Bezahlen bleibt auch nach der Krise

22.06.2020

Immer mehr kontaktlose Zahlungen – dieser Trend hält weiter an. Fast drei von vier Europäern wollen auch in Zukunft ohne Kontakt bezahlen.

Kontaktloses Bezahlen bleibt auch nach der Krise

Das Coronavirus als Katalysator. Insgesamt 73 Prozent der Europäer haben angegeben, dass sie auch nach dem Ende der andauernden Pandemie rund um das Coronavirus weiterhin auf die kontaktlose Zahlung mit Girokarte und Kreditkarte setzen wollen. So viele Verbraucher hatten noch nie angegeben, dass sie auch zukünftig ohne Kontakt bezahlen möchten. Im bargeldnahen Deutschland ist der Wille auch nach der Pandemie weiterhin auf kontaktlose Zahlungsmittel zu setzen allerdings etwas geringer, wie eine Studie von Mastercard zeigt.

Neun von zehn haben kontaktloses Bezahlen integriert

Lange hat es nicht gedauert, bis die Verbraucher in Europa sich an die neue Welt des Bezahlens gewöhnt haben. Ganze 89 Prozent der Befragten von Mastercard haben das kontaktlose Bezahlen „mühelos“ in den Alltag übernommen. Es scheitert beim Bezahlen ohne Kontakt also scheinbar nicht daran, dass die technischen Hürden für Verbraucher zu hoch sind. Laut der Studie zahlt zudem jeder vierte Deutsche (27 Prozent) häufiger kontaktlos als noch zuvor. Damit liegt Deutschland im Verhältnis zu anderen Ländern in Europa etwas niedriger, was zum einen am starken Hang zum Bargeld und zum anderen an fehlenden kontaktlosen Girokarten liegen könnte.

Besonders viele kontaktlose Zahlungen im Supermarkt

Dass kostenlose Kreditkarte wie die Deutschland-Kreditkarte aktuell besonders häufig zum Einsatz kommen, sieht man insbesondere in Lebensmittelgeschäften und Supermärkten. Laut Angaben der Studie setzen neun von zehn Verbrauchern ihre Giro- oder Kreditkarte mit Kontaktlosfunktion im Supermarkt ein. Dabei besonders interessant: In Deutschland sind es 88 Prozent, in Europa nur 87 Prozent. Deutlich weniger als andere Europäer bezahlen die Deutschen dagegen in der Apotheke mit Kreditkarte, hier sind es nur 36 Prozent der Deutschen, aber immerhin 54 Prozent der Europäer. Liegen könnte das teils auch daran, dass eine Kartenzahlung nicht von allen Apotheken unterstützt wird.

Höhere Zahlungslimits spielen große Rolle

Dass das kontaktlose Bezahlen so boomt, liegt auch an den gestiegenen Limits für Kartenzahlungen ohne Eingabe einer PIN. Dieses wurde bei der girocard genauso wie auch bei einigen Kreditkarten noch einmal angehoben, mittlerweile sind meist Zahlungen bis 50 Euro kontaktlos ohne PIN möglich. Diese Grenze gilt auch in vielen anderen europäischen Ländern. Besonders sticht aber die Schweiz hervor, denn hier kann man sogar bis 80 CHF (über 70 Euro) kontaktlos bezahlen. Es könnte also durchaus passieren, dass das Limit in Deutschland noch weiter steigt, wenn die Verbraucher nach der Krise wirklich weiter auf kontaktloses Bezahlen setzen. Und eben das deutet sich an.