Kontaktloses Bezahlen immer verbreiteter

15.02.2016

Moderne Bezahlmethoden sind aus ganz verschiedenen Gründen im Trend. Auch der Discounter Lidl akzeptiert an seinen Kassen nun auch das sogenannte kontaktlose Bezahlen.

Kontaktloses Bezahlen immer verbreiteter

Mitte letzten Jahres war es so weit. Die ersten Discounter und Geschäfte ermöglichten es ihren Kunden, kontaktlos per Smartphone zu bezahlen – zum Beispiel Aldi, Douglas und Kaufhof. Mit etwas Verspätung führte nun auch Lidl die Bezahlmethode ein. Alle seiner bundesweit 3200 Filialen wird Lidl nach Unternehmensangaben entsprechend umrüsten.



Wie kontaktloses Bezahlen funktioniert

Kontaktlose per Smartphone zu bezahlen ist äußerst praktisch. Dazu hält der Kunde sein Smartphone kurz an ein dafür vorgesehenes Lesegerät an der Kasse. Bei einem Einkaufswert von unter 25 Euro ist dazu nichts weiter erforderlich. PIN-Eingabe oder Unterschrift entfallen. Erst bei Beträgen ab 25 Euro ist nach wie vor die PIN-Eingabe bzw. eine separate Unterschrift erforderlich.

Die technische Realisierung des kontaktlosen Bezahlens funktioniert per NFC („Nahfeldkommunikation“). Dazu wird eine Funkverbindung aufgebaut, die Smartphone und Terminal an der Kasse miteinander verbindet. Genutzt wird ein NFC-Chip, mit dem das eingesetzte Smartphone ausgestattet sein muss. Alternativ dazu kann am Gerät ein NFC-Aufkleber angebracht werden, den viele Mobilfunkprovider anbieten. Das iPhone verfügt ab Version Nr. 6 über einen eingebauten NFC-Chip, der jedoch lediglich für Apple Pay freigegeben ist. Da Apple Pay derzeit in Deutschland noch nicht angeboten wird, bleibt für iPhone-Nutzer aktuell nur die Möglichkeit des beschriebenen NFC-Aufklebers.



Weitere Voraussetzungen

Der NFC-Chip ist die grundlegende technische Voraussetzung, um kontaktlos bezahlen zu können. Neben dem Chip ist eine virtuelle Geldbörse nötig, die auf dem Gerät installiert sein muss – per sogenannter Wallet-App. Diese wird von verschiedenen Unternehmen angeboten. iPhone-Besitzer benötigen keine separate App. Sie können auch die sogenannte CashCloud-Lösung zurückgreifen.

Das ist allerdings noch nicht alles, was Verbraucher für eine Teilnahme am kontaktlosen Bezahlen benötigen. Denn bei den meisten Anbietern ist dafür auch eine neue SIM-Karte erforderlich. Diese muss NFC-fähig sein.



Alternativen zum Smartphone

Kontaktloses Bezahlen funktioniert nicht nur mit dem Smartphone. Auch NFC-fähige Kredit- und EC-Karten können dafür eingesetzt werden. Mastercard und VISA bieten bereits entsprechende Kreditkarten an. Viele Banken und Sparkassen wollen im Laufe des Jahres im Bereich ihrer Karten nachziehen.



Zum Thema Sicherheit

Die NFC-Technik gilt derzeit grundsätzlich als vergleichsweise sicher. Allerdings ist es Betrügern technisch durchaus möglich, sensible Daten mittels Lesegerät über Funk abzugreifen. Zum Beispiel in öffentlichen Verkehrsmitteln, wo die Entfernung zu fremden Smartphone-Besitzern unter Umständen nur sehr gering ist. In aller Regel können diese damit jedoch nicht viel anfangen, wenn nicht zugleich auch zum Beispiel der Sicherheitscode der getroffenen Kreditkarte ausgespäht wird.