Mastercard bringt Kreditkarte für Transgender

14.06.2021

Bezahlen mit Kreditkarten hat in Deutschland zuletzt stark an Bedeutung gewonnen – zukünftig haben es auch Transgender-Menschen einfacher.

Mastercard bringt Kreditkarte für Transgender

Es sind gute Nachrichten für all diejenigen, die sich nicht einem binären Geschlecht zuordnen oder die Transgender sind. Bislang hatten sie bei der Wahl von Zahlungsmitteln immer nur die Möglichkeit ihren normalen Namen zu nutzen. Das bedeutet konkret, dass nicht der selbst gewählte, sondern nur der bei Geburt gegebene Name auf eine Giro- oder Kreditkarte gedruckt werden konnte. Damit ist es jetzt vorbei, denn Mastercard und bunq bringen die True Name Kreditkarte nach Deutschland.

Neues Zahlungsmittel gegen Diskriminierung

Dass es sich bei gleichwohl schwächerem Preis-Leistungsverhältnis als etwa die Deutschland-Kreditkarte um eine tolle Neuerung im Kreditkartenmarkt handelt, liegt an der schwierigen aktuellen Situation. Da Geschlechtsumwandlungen im offiziellen Sinne sehr kompliziert sind und lange dauern, sind Transgender-Menschen in Deutschland oft einer schweren Diskriminierung im Alltag ausgesetzt. Passen das Aussehen und der Geburtsname nicht zusammen, gibt es oft Probleme beim Bezahlen – jede dritte Transgender-Person berichtet laut Studien von regelmäßigen Schwierigkeiten. Hintergrund dürfte sein, dass Händler teilweise den Namen abgleichen und entsprechende Rückfragen stellen, wenn das Geschlecht ihrer Meinung nach nicht übereinstimmt. Damit soll es mit der neuen True Name Kreditkarte nun vorbei sein.

Kreditkarte mit selbst gewählten Namen

Gelingen soll das mit der True Name Kreditkarte dadurch, dass jeder Verbraucher ganz einfach seinen eigenen Namen wählen kann. Passt der bei der Geburt vergebene Name nicht zur heutigen Identität, kann einfach ein anderer, selbst gewählter Name, angegeben werden. Diese Möglichkeit steht grundsätzlich allen Verbrauchern offen, allerdings werden Transgender-Personen sicherlich besonders von der neuen Möglichkeit Gebrauch machen. Beantragt werden kann die neue kostenlose Kreditkarte direkt bei bunq, dem Online-Anbieter, der für das neue Produkt mit dem Kreditkartenriesen Mastercard zusammenarbeitet. Besondere Antragsvoraussetzungen gibt es nicht, sodass keine großen Hürden für Interessierte existieren.

Keine Kompromisse bei der Sicherheit

Mastercard verweist im Zuge der Ankündigung auch darauf, dass sich Verbraucher keine Gedanken um die Sicherheit oder den Komfort beim Bezahlen machen müssen. Zwar komme es manchmal noch vor, dass Händler Ausweis und Kreditkarte abgleichen würden, allerdings handelt es sich beim Namen auf der Karte nicht um ein relevantes Sicherheitsmerkmal. Wegen eines Unterschieds darf en Händler entsprechend keine Zahlung ablehnen. Ob das in der Praxis allerdings genau so klappen wird, muss man infrage stellen. Dennoch ist die neue Ankündigung zweifelsfrei ein großer Schritt für die Transgender-Community, die es auch in Deutschland beim Bezahlen alles andere als leicht hatte – dass sich das ändert, ist eine tolle Nachricht.

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