Schlechte Karten beim kostenlosen Girokonto

19.04.2021

Die Suche nach einem kostenlosen Girokonto wird in Deutschland immer schwieriger – eine neue Auswertung der FMH Finanzberatung macht das deutlich.

Schlechte Karten beim kostenlosen Girokonto

Einfach und schnell ein kostenloses Girokonto finden? Früher war das noch vergleichsweise einfach möglich, denn durch den Angriff verschiedener Internetbanken sind die Gebühren für Konten in Deutschland besonders zu Beginn der 2010er-Jahre stark gepurzelt. Immer mehr Banken haben in der Folge mindestens ein Kontoprodukt ohne Gebühren angeboten. Damit ist es nun allerdings immer mehr vorbei, denn Direkt- wie Filialbanken erhöhen immer öfter die Kosten für das Konto.

Wenige Chancen auf bedingungslos kostenlose Konten

Gerade, wenn es um bedingungslos kostenlose Girokonten geht, wird es für Verbraucher immer schwieriger, eine passende Option zu finden. Die Banken, die noch entsprechende Angebote ohne Gebühren haben, setzen immer mehr und immer neue Schwellen, die es zu erreichen gilt. Ein gutes Beispiel ist die comdirect, die bei ihrem neuen Kontoprodukt mehrere Möglichkeiten bietet, um durch Aktivität doch noch an ein kostenloses Konto zu kommen. In den meisten Fällen reicht allerdings ein Gehaltseingang von einigen hundert Euro, um das Konto kostenfrei zu führen – zumindest bei Direktbanken. Die meisten Filialbanken bieten dagegen generell kein Girokonto mehr ohne Gebühren – auch nicht mit Bedingungen.

Überzeugende Girokonten werden immer weniger

Wie bedenklich die Entwicklung ist, zeigt sich auch an einer neuen Auswertung der FMH Finanzberatung für die WirtschaftsWoche. Die Experten haben nur noch fünf überregionale Girokonten gefunden, die sie als „sehr gut“ einstufen. Dabei handelt es sich um die folgenden Produkte:

  • HypoVereinsbank Pluskonto
  • Meine Bank – Raiffeisenbank im Hochtaunus OnlineOnly Konto
  • DKB Cash
  • Deutsche Skatbank Trumpfkonto
  • Comdirect Girokonto

In allen Fällen ist die Kontoführung komplett kostenlos – allerdings teilweise nur unter Bedingungen. Bei der Skatbank sind es beispielsweise 1.000 Euro im Monat. Darüber hinaus gibt es auch noch Unterschiede mit Blick auf den Dispositionszins sowie die weiteren Bedingungen, etwa Abhebungen am Geldautomaten. Wichtig ist entsprechend, dass man vor einer Entscheidung genau hinsieht – selbst bei den besonders gut bewerteten Produkten.

Kreditkarten werden zur teuren Zusatzleistung

Vorsicht ist auch mit Blick auf Karten geboten, denn selbst die Girokarte ist nicht mehr bei allen Banken bedingungslos kostenlos mit beim Girokonto dabei. Noch komplexer sieht es rund um die Kreditkarte aus, denn diese kostet bei immer mehr Instituten eine Gebühr. Selbst dann, wenn eine kostenfreie Karte enthalten ist, handelt es sich nicht zwingend auch um eine physische, denn immer öfter sind nur noch „digitale“ Kreditkarten für Zahlungen im Netz enthalten. Wer die möglichen Zusatzkosten umgehen möchte, ist zukünftig mit einer zusätzlichen Karte zum Konto besser aufgestellt. Die beliebte Deutschland-Kreditkarte gibt es beispielsweise weiterhin bedingungslos kostenlos – in Verbindung mit jedem beliebigen Girokonto. 

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Anatoliy Babiychuk | Dreamstime Stock Photos