Sparkassen starten endlich mit Apple Pay

16.12.2019

Es ist eine bewegte Geschichte: Die Sparkassen arbeiten seit Anfang Dezember endlich mit Apple Pay zusammen – attraktiver werden die Karten dadurch nur teilweise.

Sparkassen starten endlich mit Apple Pay

Es war ein wirklich langer Kampf. Als Apple Pay ankündigte, nach Deutschland zu kommen, sprachen die Sparkassen dem Dienst die Erfolgschancen ab. Stattdessen wurde ein eigenes Produkt vorgestellt, um gegen die Invasion der Amerikaner anzukommen. Gebracht hat das nichts, denn knapp zwei Jahre später und mehr als ein Jahr nach der Einführung von Apple Pay in Deutschland sind nun auch die Sparkassen mit an Bord. Seit Anfang Dezember können Kunden der Sparkassen den Dienst nutzen. Doch das geht zumindest vorerst nur mit den im Vergleich wenig attraktiven Kreditkarten der Sparkassen.

Apple Pay nur mit Kreditkarten von Visa und Mastercard

Nutzen können die insgesamt 35 Millionen Girokonto-Kunden der Sparkassen den Zahlungsdienst von Apple vorerst ausschließlich in Verbindung mit einer Kreditkarte. Das bedeutet, dass der Kundenkreis deutlich kleiner ist als etwa die Zahl der Kontoinhaber. Viele Sparkassen-Kunden haben nämlich überhaupt keine Kreditkarte des Instituts, diese ist anders als bei Direktbanken optional. Dass die Karten nicht ganz so verbreitet sind wie die Konten, liegt auch daran, dass die Konditionen wenig attraktiv sind. Zudem können deutlich günstigere Karten wie die Deutschland-Kreditkarte einfach mit einem Konto bei der Sparkasse verknüpft werden – und bieten zudem schon seit vielen Monaten die Unterstützung für Apple Pay.

Unterstützung für die Girokarte soll noch folgen

Vermutlich ging es den Sparkassen mit dem Start des Projekts Apple Pay zum Ende des Jahres 2019 auch darum, den Ruf zu retten. Schon seit Monaten möchte die Bankengruppe Apple Pay einführen, ursprünglich allerdings nur in Verbindung mit der Girokarten-Unterstützung. Daraus ist nun nichts geworden, doch das Jahr 2019 sollte wohl dennoch zwingend noch den Start der Partnerschaft markieren. Im ersten Quartal soll nun die Einführung der Girokarte als weiterer Option für die Hinterlegung bei Apple Pay folgen. Dies wird auch wichtig für die Partnerschaft, denn ob nun viele Sparkassen-Kunden ihre Kreditkarte bei dem Zahlungsdienst hinterlegen werden, darf man in Frage stellen.

Nicht alle Sparkassen sind mit von der Partie

Ein kurioses Detail der Partnerschaft ist auch, dass die Sparkassen nicht gesammelt zu einem Partner von Apple Pay werden. So sind insgesamt zwar 371 von 379 Sparkassen in Deutschland dabei, bei einigen Instituten scheint es allerdings weiterhin technische Schwierigkeiten zu geben. Mit diesen Vorzeichen bleibt abzuwarten, ob die Geschichte von Sparkassen und Apple Pay wirklich noch ein Happy End hat. Wem das alles zu kompliziert ist, der kann ganz einfach auf eine Deutschland-Kreditkarte setzen und das Konto der Hausbank einfach für die Abrechnung hinterlegen.

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