Strom tanken mit Kreditkarte

25.11.2021

Zukünftig soll es deutlich einfacher sein, ein Elektroauto mit der Kreditkarte oder Debitkarte zu laden. Die neue Ladesäulenverordnung macht es möglich. Sie tritt am 1. Januar 2022 in Kraft und verpflichtet Anbieter zur Aufrüstung ihrer Ladesäulen mit entsprechenden Lesegräten für Debit- und Kreditkarten.

Strom tanken mit Kreditkarte

Strom tanken und mit Kreditkarte zahlen

Mit einer Kreditkarte schnell und einfach das Elektroauto laden – das ist bislang leider nur eine Illusion, denn meist sind die Zahlungsweisen an den Ladesäulen stark eingeschränkt. Das ist insofern überraschend oder gar schockierend, da die meisten Verbraucher an Tankstellen eine einfache und flexible Zahlung gewöhnt sind. In Deutschland kann man an fast jeder Tankstelle mit einer Kreditkarte und anderen Zahlungsmitteln bezahlen. Bei der Ladeinfrastruktur für Elektroautos sieht das noch ganz anders aus.

Zahlung mit Apps oder Abos

Konkret ist es aktuell so, dass es bei den mehr als 41.000 Ladesäulen sowie über 7.200 Schnellladepunkten in Deutschland (Stand: 11/2021) zahlreiche verschiedene Systeme gibt, die eine Aufladung des Autos ermöglichen.

Aufladen via App

In den allermeisten Fällen sind die Lösungen auf Apps basierend und ermöglichen es Verbraucher etwa über PayPal oder auch über Lastschrift eine Zahlung zu tätigen. Das klingt im ersten Moment vergleichsweise einfach, allerdings gibt es zahlreiche verschiedene Systeme und Anbieter, sodass man mit einer App nur bei einem Bruchteil der Ladesäulen Strom tanken kann.

Aufladen im Abo-Modell

Auch mit den Abos bestimmter Anbieter ist man in manchen Gegenden besser dran als in anderen, wo die Ladeinfrastruktur anderer besser ist. Das führt zu einem Flickenteppich, der die Nutzung von Elektroautos weniger attraktiv macht als das Tanken an regulären Tankstellen.

Kartenzahlung wird zur Pflicht bei neuen Ladesäulen

Aufgrund der aktuell noch vielen Hürden für E-Autofahrer, ihr Fahrzeug problemlos laden zu können, haben sich Bundestag und Bundesrat darauf geeinigt, Kartenzahlungen ab Juli 2023 an allen neuen Ladesäulen verpflichtend anzubieten. Die Akzeptanz muss von den Anbietern sichergestellt werden. Verbraucher können dann wählen, ob sie etwa mit Debit- oder Kreditkarte bezahlen oder weiter eine der Apps oder eine Abo-Lösung nutzen.

Obwohl sich grundlegend an den Optionen nichts ändert, kritisieren Verbände den Rückgriff auf eine „alte“ Technologie und sehen steigende Kosten durch die zwingende Implementierung der Kartenzahlung. Stattdessen setzen sie auf moderne Lösungen über Apps, die mittelfristig auch an allen Ladesäulen genutzt werden können sollen.

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