Studie zum Umgang mit Geheimzahlen

05.11.2015

Ein bekanntes Vergleichsportal hat kürzlich die Ergebnisse einer Umfrage veröffentlicht. Danach gehen wir Verbraucher überraschend sorglos mit Karten und Geheimzahlen um. Details zur Untersuchung erfahren Sie im folgenden Artikel.

Studie zum Umgang mit Geheimzahlen

Immer wieder hören wir Verbraucher Dinge über finanzielle Schäden nach Kartenmissbrauch – zum Beispiel nach einem Diebstahl der Geldbörse. Und tatsächlich kommt es regelmäßig zu Schäden, wenn wir Bürger die klassische Kontokarte oder Kreditkarte in falsche Hände geben oder diese durch Verlust in dieselben gelangen. Nach Zahlen der Europäischen Zentralbank aus dem Jahr 2012 belief sich der jährliche Schaden auf gigantische 1,33 Milliarden Euro. Und es ist anzunehmen, dass diese Schadenssumme aufgrund der allgemein zunehmenden Bezahlung mit Karte kontinuierlich ansteigt. Als Grund für die recht hohen Schäden hat die EZB schon in 2012 einen häufig zu unachtsamen Umgang mit Karten und den dazugehörigen Geheimzahlen benannt. Die aktuelle repräsentative Umfrage eines bekannten Vergleichsportals bestätigt nun diese Annahme.

Umfrage mit interessanten Ergebnissen

Bereits im August führte ein Vergleichsportal die Studie mit insgesamt 1.033 Teilnehmern durch. Konkret ging es um deren Erfahrung, Verhalten und Einstellung rund um Konto- und Kreditkarten. Fast jeder Dritte (31 Prozent) der Befragten gab an, schon einmal eine seiner Karten verloren zu haben. Interessant ist, dass dieser Wert bei den 18- bis 29-jährigen Teilnehmern noch weitaus höher ist. Denn in dieser Altersklasse liegt der Anteil bei immerhin 41 Prozent. Nachweislicher Diebstahl lag dabei in 11 Prozent der Fälle vor. Die Höhe der jeweils aufgetretenen Schadenssumme war sehr unterschiedlich. 

Immerhin 88 Prozent aller befragten Bürger achten nach eigenen Aussagen bei der Eingabe einer PIN sehr darauf, dass niemand zusehen kann. Bei Bürgern mit höherem Einkommen ist dieser Wert noch höher. Nach den Erkenntnissen steigt die Zahl der achtsamen Personen ab einem Netto-Haushaltseinkommen von monatlich 3.000 Euro auf 92 Prozent. 87 Prozent meinten, dass sie regelmäßig ihren Kontoauszug auf Auffälligkeiten überprüfen. Immerhin noch 70 Prozent der Befragten achten bei der Geldabhebung am Automaten aktiv darauf, dass dieser nicht manipuliert ist.

PIN als „Schwachstelle“

Interessant an den Ergebnissen der Umfrage waren vor allem Fragen rund um den Umgang mit Geheimzahlen. So gaben ganze 95 Prozent der Personen an, ihre Geheimzahlen auswendig zu kennen – zumindest die der klassischen Kontokarte. Sieben Prozent allerdings gaben zu, mindestens eine PIN im Handy abzuspeichern, um diese bei Bedarf einsehen zu können. Vor allem auf junge Menschen trifft dies laut Umfrage zu. Vier Prozent der Teilnehmer hat sogar ein Zettel bei sich, auf dem (mindestens) eine PIN notiert ist. Diesen Weg bevorzugen scheinbar eher ältere Menschen. Ein Prozent der Befragten meinte, seine PIN direkt auf der Karte notiert zu haben.

Fazit

Wie bereits erwähnt, gelten die Ergebnisse der beschrieben Umfrage als repräsentativ. Umso bemerkenswerter ist es, dass wir Verbraucher scheinbar wirklich etwas zu sorglos mit Karten und Geheimzahlen umgehen. Grundsätzlich weiß natürlich jeder, dass eine PIN beispielsweise niemals auf der zugehörigen Karte notiert oder in einem Handy gespeichert sein sollte. Und auch im täglichen Umgang mit Karten sollten wir Bürger nach Möglichkeit achtsamer sein. Die stattlichen jährlichen Schadenssummen im Zusammenhang mit Karten können vermutlich nur so verringert werden.