Vermögensbarometer – Wie zufrieden sind die Deutschen?

06.12.2018

Im Notfall Geld zur Hand zu haben, kann einem wirklich aus der Patsche helfen. Aus diesem Grund ist es so wichtig Geld zur Seite zu legen. Wie die Deutschen sparen und welche Einstellung sie zu dem Thema haben, wird immer wieder von verschiedenen Instituten und Unternehmen untersucht. Seit 2002 erscheint jährlich das Vermögensbarometer des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands. Einmal jährlich wird in einer repräsentativen Umfrage die Einstellung der Deutschen zum Thema Sparen untersucht.

Vermögensbarometer – Wie zufrieden sind die Deutschen?

Deutsche zufrieden mit finanzieller Situation

Für die repräsentative Umfrage des DSGV (Deutscher Sparkassen- und Giroverband) wurden von Mai bis Juli rund 2.700 Menschen in ganz Deutschland befragt. Die Umfrage der DSGV betraf die Einstellung der Verbraucher zum Thema Sparen. Ergebnis der Umfrage war, dass die Befragten eigentlich ziemlich zufrieden mit ihrer derzeitigen finanziellen Situation sind. Demnach sagten 63 Prozent der Befragten, dass es „gut“ oder „sehr gut“ um ihre Finanzen steht. Dieses Ergebnis ist der höchste Wert seit 2005. Nur acht Prozent der Befragten bewerten die eigene Situation als „schlecht“ oder „eher schlecht“. Besonders zufrieden sind laut der Erhebung zufolge, die Verbraucher in Hessen. Dort bewerten 72 Prozent der Befragten ihre Lage als positiv. Knapp hinter Hessen liegen in der Zufriedenheitsskala Rheinland-Pfalz und Bayern. Nach Ergebnissen der Umfrage sind die Verbraucher in Brandenburg am wenigsten zufrieden. Die östlicheren Bundesländer waren zudem im Allgemeinen durchschnittlich weniger zufrieden als die westlichen.

Ergebnisse der Befragung

Ein Teil der Befragung waren die Motive der Verbraucher warum sie sparen. Die Sparmotivation ist groß bei den Deutschen. 80 Prozent der Befragten gaben an, dass sie finanziell vorsorgen oder dies am Planen sind. Der wichtigste Spargrund unter den Befragten war die Altersvorsorge (28 Prozent). Weitere Gründe waren Notlagen (23 Prozent), allgemeine Anschaffungen (14 Prozent) und Urlaub, Reisen und Freizeit (8 Prozent). Die Sparer sind, laut der Umfrage, auch an alternativen Anlagemöglichkeiten interessiert. Immer mehr Verbraucher stecken demnach ihr Geld in Immobilien und Investmentfonds. Ein weiteres Ergebnis der Befragung war aber auch, dass sich die Befragten um ihre Ersparnisse sorgen. Ganze 61 Prozent der Befragten gaben an, dass sie sich Sorgen um ihr Erspartes machen. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Anstieg von 14 Prozent. Ein Teil der Befragung handelte auch von der Nullzinspolitik, die die EZB (Europäische Zentralbank) seit einigen Jahren vertritt. Scheinbar beunruhigt dies die Befragten aber erstaunlich wenig. Nur 32 Prozent der befragten Verbraucher halten die Nullzinspolitik für beunruhigend. Im Vorjahr waren es noch 53 Prozent.

Mögliche Gründe für diese Ergebnisse

Eine genaue Begründung der Ergebnisse der Befragung kann natürlich nicht geschlossen werden. Aber Vermutungen können trotzdem angestellt werden. Die Zufriedenheit der Verbraucher ihrer finanziellen Situation gegenüber, kann an der derzeitigen wirtschaftlichen Lage des Landes begründet werden. Einen so langen Aufschwung, wie ihn Deutschland momentan erlebt, gab es seit den Jahren des Wirtschaftswunders nach dem zweiten Weltkrieg nicht mehr. Dem Land geht es wirtschaftlich gut und dies zeigt sich auch bei seinen Bürgern. Eine kleine Restsorge bleibt aber doch, denn die Verbraucher sind sich darüber bewusst, dass sich die gute wirtschaftliche Lage auch schnell ändern kann. Die verringerten Sorgen, die die Befragten der Nullzinspolitik gegenüber haben, lassen sich auf die Spekulationen zurückleiten, dass diese 2019 enden soll.

Bildquellen:

Michaela Zimmermann / MZ-Datenservice