Vielzahler nutzen Kreditkarten von Vielfliegerprogrammen

15.08.2014

Kreditkarten von Fluggesellschaften werden in Deutschland immer beliebter. Ob Germanwings, Lufthansa oder Air Berlin – alle wichtigen deutschen Fluggesellschaften bieten ihren Kunden eine Kreditkarte an. Diese gibt es zwar selten zum Nulltarif, dafür winken für jeden Umsatz Prämienmeilen. Das Geschäft funktioniert aber auch für die Fluggesellschaften, denn deren Vielfliegerprogramme werden immer wertvoller.

Vielzahler nutzen Kreditkarten von Vielfliegerprogrammen

Es scheint eigentlich schwer zu glauben, dass Vielfliegerprogramme für mehr Umsatz verantwortlich sein können. Immerhin sollten die Programme ein Kostenträger sein und den Kunden mehr Vorteile beim Fliegen bringen. Grundsätzlich kostet das die Fluggesellschaft Geld, doch kluge Sammlungen von Datensätzen und intensive Partnerschaften machen die Programme zum Gewinnbringer. Dabei helfen auch die Kreditkarten, die von topbonus (Air Berlin), Miles & More (Lufthansa) und dem Boomerang Club (Germanwings) ausgegeben werden.

Über 50 Euro für eine Kreditkarte

Den Luxus des Meilensammelns lassen sich die Kunden der Vielfliegerprogramme eine Menge Geld kosten. Die Kreditkarten kosten zumeist mindestens 50 Euro, die Lufthansa plant momentan sogar eine Karte einzuführen, die jedes Jahr mit mehr als 100 Euro zu Buche schlägt. Hohe Summen, die Meilensammler gerne aufbieten, um bei jedem Umsatz dem Freiflug näher zu kommen. Die Kalkulation geht allerdings zumeist nur bei Vielzahlern auf, denn ein Prämienflug kostet gewöhnlich gut und gerne 10.000 Euro Kreditkartenumsatz – für Normalzahler eine Summe, die sie wohl nie erreichen werden.

Meilenkreditkarten hängen andere beim Umsatz ab

Da überrascht es wenig, dass die „Meilenkreditkarten“ gewöhnliche Modelle um ein Vielfaches übertreffen, wenn es um den Umsatz geht. Eine gerade veröffentlichte Studie zur Miles & More Kreditkarte hat hervorgebracht, dass die Kunden des Lufthansa-Vielfliegerprogramms bis zu zehn Mal mehr mit ihrer Karte umsetzen als Inhaber einer gewöhnlichen Kreditkarte. Die Kunden sind für die Lufthansa deswegen auch besonders wertvoll, denn diese verkauft nicht nur ihre Meilen an das ausgebende Kreditinstitut (die Deutsche Kreditbank) aus, sie erhält zudem Zugriff auf die wichtigste Klientel in Deutschland: Die Vielzahler.

Wert der Vielfliegerprogramme bemisst sich auf Milliarden

Diese zahlungskräftigen Kunden und wertvollen Datensätzen über ebenjene Klientel  sorgen dafür, dass die Vielfliegerprogramme Jahr für Jahr wertvoller werden. Immerhin 185 Millionen Euro hat Air Berlin 2012 für sein Vielfliegerprogramm beim Verkauf dessen erhalten. Diese Summe entsprach dem gesamten Börsenwert der Firma. Noch deutlicher wird sich der Wert der Vielfliegerprogramme machen, wenn einer der großen Spieler am Markt sein Programm feilbietet. Das plant im Moment Air Canada. Die kanadische Gesellschaft wird beim Verkauf des Programms voraussichtlich 1,4 Milliarden Euro einnehmen – das ist das Zwanzigfache des Umsatzes, den die Fluggesellschaft Jahr für Jahr macht.

Kreditkartenkunden werden immer besser belohnt

Da überrascht es wenig, dass auch die beiden wichtigen deutschen Programme Miles & More und topbonus immer mehr für ihr zahlungskräftiges Klientel tun. Anfang des Jahres hat beispielsweise Air Berlin sein Kreditkartenprogramm deutlich aufgewertet. Mittlerweile gibt es im Supermarkt doppelte Meilen, zudem erhalten Kunden auch sogenannte Statusmeilen bei ihren Umsätzen – ein Novum auf dem Markt. Auch die Lufthansa will in Kürze nachziehen. Die Kreditkarten, die gemeinsam mit der DKB herausgegeben werden, sollen dann noch mehr Vorteile bieten. Diese richten sich, wen überrascht es, hauptsächlich an die Vielzahler.

Bildquellen:

© Clarita | Dreamstime Stock Photos