Was geschah am "Schwarzen Montag"?

19.02.2019

Wer im Finanzwesen arbeitet, braucht meist starke Nerven. Vor allem an der Börse werden diese benötigt. Je nach Kursschwankungen können Gelder in Millionenhöhe verloren gehen. Wirklich schlimm wird es aber dann, wenn die Börse komplett zusammenbricht. Das ist in der Geschichte des Finanzwesens schon ein paar Mal passiert. Der schlimmste Absturz der Börse wird als „Schwarzer Montag“ bezeichnet.

Was geschah am

Was ist der "Schwarze Montag"?

Die Finanzgeschichte hat schon einige Krisen durchleben müssen. Als die bis dato Schlimmste geht aber der „Schwarze Montag“ in die Geschichte ein. Als „Schwarzer Montag“ wird der erste Börsenkrach nach dem Zweiten Weltkrieg bezeichnet. Am 19. Oktober 1987 begann dieser an der Hong Kong Stock Exchange. Wie eine Reihe Dominosteine fielen auch die anderen Börsen kurze Zeit später. Nur wenige Stunden später, nachdem die Börse in Westeuropa aufmachte, brach auch sie zusammen. Das gleiche gilt für die Börsen in den USA, Kanada und dann später auch in Australien und Neuseeland. Der „Dow Jones“, ein Aktienindex, fiel in Folge dieses weltweiten Kraches innerhalb eines Tages um 22,6 Prozent. Das war der größte prozentuale Rückgang innerhalb eines Tages in der Geschichte der Börse. Bis Ende des Monats fielen die Börsenkurse sogar noch weiter. Am Schlimmsten traf es Hong Kong mit 45,8 Prozent Rückgang. Die Börse in Hong Kong traf es so immens, dass sie für den Rest der Woche schließen musste. Die Bezeichnung „Schwarzer Montag“ lehnt an die Bezeichnung des „Schwarzen Donnerstags“ an, welcher auf den 24. Oktober 1929 zurückgeht und die erste Weltwirtschaftskrise einleitete. Da die Nachricht von dem damaligen Börsencrash in den USA durch die Zeitverschiebung erst nach der abendlichen Börsenschließung in Europa ankam und so erst am nächsten Tag zur Panik an den europäischen Aktienmärkten führte, wird dieses Ereignis bei uns „Schwarzer Freitag“ genannt.

Wie ist es dazu gekommen?

In den Jahren vor dem Crash kannte die Börse nur pure Euphorie. Die Aktienkurse bis 1987 kannten nur eine Richtung und die war aufwärts. Die Kurssprünge waren oftmals deutlich größer als der Zuwachs der Unternehmensgewinne. Die neuen elektronischen Systeme machten den Handel zudem immer schneller und effizienter. Im August 1987 bahnten sich allerdings die ersten Zeichen für das Ende dieses Höhenfluges an. So gelang es der damaligen US-amerikanischen Regierung, unter Präsident Reagan nicht, die Inflation und das überbordende Handelsdefizit in den Griff zu bekommen. Die damit einkehrende Unsicherheit nahm noch einmal zu, als die US-Notenbank im Zuge der Inflation den Leitzins anhob. Der Leitzins war bis zu diesem Zeitpunkt seit drei Jahren nicht mehr angehoben worden. Eine weitere Reihe von Umständen führte zu einer zunehmenden Unsicherheit auf den Devisenmärkten und einem Vertrauensverlust in den US-Dollar. Die neuen elektrischen Systeme trugen schließlich auch noch ihren Teil dazu bei. Es entstand ein Verkaufsdruck an den Märkten, der einen Kaskadeneffekt auslöste.

Konsequenzen

Eine Konsequenz dieses Börsenkraches war, dass die Börse kurzzeitig den Handel einstellen musste. Grund dafür war, dass die damalige Computertechnik dem hohen Ordervolumen noch nicht gewachsen war. Seinen alten Stand erreichte der Dow Jones 15 Monate nach dem „Schwarzen Montag“. Eine weitere Konsequenz des „Schwarzen Montags“ war der neue schlechte Ruf des Monats Oktober. Auch der Börsenkrach von 1929, der die Weltwirtschaftskrise der dreißiger Jahre einleitete, begann im Oktober. Damals waren die Aktienkurse an zwei Tagen um insgesamt 23 Prozent gefallen. Damit aber nicht genug. Die große Finanzkrise von 2008, mit der die Finanzwelt immer noch nicht ganz fertig ist, fand vor allem im Oktober statt.

Bildquellen:

Michaela Zimmermann / MZ-Datenservice