ING macht die Girokarte kostenpflichtig

09.12.2021

Für Kunden gibt es auf dem Finanzmarkt aktuell wenige positive Neuigkeiten. Im Gegenteil, die Verbraucher müssen sich darauf einstellen, dass die Gebühren immer weiter steigen. In den letzten Jahren wurden zuerst die Zinsen abgeschafft, dann wurden immer mehr Konten kostenpflichtig. Nun trifft es immer öfter auch die Karten, die in Zusammenhang mit einem Konto stehen. Nicht nur Kreditkarten, sondern das absolute Standardprodukt – die Girokarte – wird bei immer mehr Banken kostenpflichtig.

DKB und ING mit kostenpflichtigen Girokarten

Nachdem vor Kurzem bereits die Deutsche Kreditbank (DKB) bekanntgegeben hatte, dass sie die Girokarte zukünftig nicht mehr kostenlos an Neukunden vergibt, folgt nun auch die größte Onlinebank des Landes. Die ING verlangt genauso wie ihr Konkurrent zukünftig 99 Cent im Monat von jedem Kunden, der eine Girokarte im Portemonnaie haben möchte. Neukunden müssen sofort bezahlen, Bestandskunden ab dem nächsten Jahr – sofern sie den Änderungen zustimmen.

Der Trend dürfte auch auf andere Banken überschwappen, die sich bislang nicht an die Erhöhung herangetraut haben. Gerade Filialbanken erheben schon lange entsprechende Gebühren.

Debitkarte soll Kreditkarte ersetzen

Das Ende der Girokarte ist für viele Verbraucher bitter, denn die Akzeptanz ist in Deutschland noch immer besser als die von anderen Kartentypen. Direktbanken bewerben zwar ihre weiterhin kostenlosen Debitkarten, allerdings können diese nur bei Kreditkartenakzeptanzstellen verwendet werden und eben nicht überall dort, wo man mit der Girokarte bezahlen kann. Doch auch gegenüber der Kreditkarte, die ebenfalls bei immer mehr Banken kostenpflichtig wird, ergeben sich Nachteile. So können Debitkarten beispielsweise nicht immer für die Garantie bzw. Kaution in einem Hotel oder für einen Mietwagen verwendet werden. Darüber hinaus werden anders als etwa bei der klassischen Kreditkarte alle Umsätze immer direkt vom Girokonto abgebucht. Das Zahlungsziel oder einen zusätzlichen Kreditrahmen gibt es bei Debitkarten nicht.

Girokonto mit externer Kreditkarte als Kombination

Wer in Zukunft von einem günstigen oder sogar kostenlosen Girokonto und dennoch einer attraktiven Kreditkarte profitieren möchte, der sollte umdenken. Verbraucher haben bei immer mehr Banken die Möglichkeit, sich einfach nur für das Konto ohne jegliche damit verbundene Karte zu entscheiden. Das klingt im ersten Moment kurios, allerdings können Verbraucher sich einfach selbst ihr perfektes Produkt zusammenbauen. Wer etwa auf die Deutschland-Kreditkarte zusätzlich zum Girokonto setzt, kann von deutlich attraktiveren Gesamtkonditionen profitieren. Die monatliche Abrechnung wird dann dennoch nach Wunsch simpel vom Girokonto abgebucht, sodass kein Nachteil entsteht. So hat man zumindest teilweise die Möglichkeit den teuren Änderungen der Banken auszuweichen.